Hamburg.

Heribert Bruchhagen wusste genau, was am Donnerstag zu tun war. „Alles ist machbar, alles ist überschaubar“, beschwichtigte der Vorstandsvorsitzende des HSV, als er im Anschluss an die turnusmäßige Spieltagspressekonferenz von den noch anwesenden Journalisten zum erneuten Millionenminus gelöchert wurde. 105,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten, 81,1 Millionen Euro Finanzschulden und ein Jahresfehlbetrag von 13,4 Millionen Euro. Das waren die vorläufigen „Zahlen des Grauens“ („Hamburger Morgenpost“) der Saison 2016/17, die der HSV am Vortag veröffentlicht hatte.

„Ich bin mir ganz sicher, dass wir keine Probleme bei der Lizenzierung bekommen“, sagte der HSV-Chef, der allerdings einräumte, dass „wir in der Gesamtbetrachtung lernen müssen, die Einnahmesituation der Ausgabesituation anzupassen“. Sieben negative Jahresabschlüsse in Folge – das schafft tatsächlich: nur der HSV. „Wir haben in der Vergangenheit nicht das richtige Maß gefunden, zwischen dem, was wir investieren und dem, was sich auf dem Rasen abspielt“, gab Bruchhagen zu.

Trotz der angespannten Finanzlage wiederholte der Nachfolger Dietmar Beiersdorfers das Mantra seines Vorstandskollegen Frank Wettstein: „Auch ich bleibe dabei, dass wir in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen werden“, versprach Bruchhagen, der ebenso bekräftigte, den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag von Nicolai Müller verlängern zu wollen. „Es bleibt dabei, dass wir Nicolai Müller unbedingt halten wollen.“ Fortsetzung folgt.