London.

Cristiano Ronaldo kennt das. Einen leicht extravaganten Anzug anziehen, zur Fifa-Gala gefahren werden, ein paar Selfies mit den Fans schießen, eine Dankesrede halten, vielleicht ein paar Tränen verdrücken. Doch bevor für den Superstar von Real Madrid die ganze Routine der Weltfußballer-Wahl am Montagabend (20.30 Uhr MESZ) in London beginnt, musste der Europameister einen kleinen Rückschlag verkraften – durch Harry Potter.

Laut des renommierten Wirtschaftsmagazins „Forbes“ ist der 32-Jährige seit Donnerstag nicht mehr der bestverdienende Prominente Europas, sondern J.K. Rowling (Harry Potter) mit 81 Millionen Euro, zwei mehr als Ronaldo, dem eine andere Statistik aber mindestens genauso wichtig sein wird.

Mit seiner dann fünften Weltfußballer-Trophäe, dank des Wahl-Wirrwarrs der zweiten im laufenden Kalenderjahr, würde der favorisierte Portugiese mit seinem Dauerrivalen Lionel Messi gleichziehen. Die Weltstars machen die Fifa-Wahl, die seit der Ausgabe 2016 wieder in Eigenregie vom Weltverband und ohne den „Goldenen Ball“ (Ballon d'Or) durchgeführt wird, seit 2008 unter sich aus. Als dritter Finalist ist in diesem Jahr 222-Millionen-Mann Neymar von Paris St. Germain nominiert.

Wegen dieser wahnsinnigen Summe, die Paris im Sommer an Messis FC Barcelona überwies, hat der Brasilianer sogar eine Außenseiter-Chance. Die Wahl fand vom 21. August bis zum 7. September statt. Neben den Spielführern der Nationalmannschaften, den Nationaltrainern und 200 ausgewählten Journalisten stimmten auch die Fans ab.

Ronaldo hatte bereits im Januar triumphiert – wegen seiner überragenden Leistungen 2016. Im Frühjahr verteidigte er dann mit Real den Titel in der Champions League und wurde spanischer Meister. Warum die Fifa ihre Auszeichnung, die inzwischen schlicht „The Best“ heißt, aber unbedingt noch einmal in diesem Kalenderjahr vergeben will, ist offen. Das mondäne Palladium Theatre im Londoner West End bietet immerhin etwas Abwechslung. In den vergangenen Jahren blieb die Fifa in Zürich.