Bundesliga-Kolumne Schalkes Spielmacher trifft erneut, fast alle Spitzenclubs buhlen um ihn – Hannovers Torwart miit Slapstick-Einlage

Torverhinderer: Er war verliehen, sollte sich einen neuen Club suchen und eigentlich abgeschrieben – doch jetzt feierte Dortmunds Innenverteidiger Neven Subotic ein fulminantes Comeback. Der 28-Jährige rannte, grätschte – und war trotz des verpassten Sieges beim 2:2 in Frankfurt überglücklich. „Es war ein intensives Spiel, aber als Innenverteidiger macht das auch Spaß“, sagte der Profi über seinen ersten Einatz seit 598 Tagen und fügte hinzu: „Das ist wie Fahrradfahren das verlernt man nicht.“


Tor im Tor Philipp Tschauner nahm seine Slapstick-Einlage mit Humor. „Ich wollte auch mal Teil der lustigen Videos bei Instagram oder Facebook sein“, sagte der Torhüter von Hannover 96 über sein kurioses Malheur in der 29. Minute des Auswärtsspiels beim FC Augsburg (2:1). Tschauner hatte einen Abstoß ins eigene Toraus (!) getreten. Das Missgeschick des Kapitäns war der Tiefpunkt einer schlimmen ersten Halbzeit der Niedersachsen, die Joker Niclas Füllkrug mit seinem Doppelpack in der zweiten Halbzeit zu einem glücklichen Sieg führte.
Torfestival:
Heiko Herrlich herzte jeden seiner Spieler, Rudi Völler eilte mit einem strahlenden Lächeln zur kleinen Kabinenparty: Nach dem ersten Auswärtssieg der Saison war die Erleichterung bei Bayer Leverkusen riesig, das beeindruckende 5:1 (0:1) bei Borussia Mönchengladbach soll aber erst der Anfang sein. „Wenn wir wie in der zweiten Halbzeit spielen“, sagte Jonathan Tah, „dann ist es schwer uns aufzuhalten“. Die Werkself spielte sich nach dem Pausenrückstand in einen Rausch. Trainer Herrlich hatte mit seiner System- und Personalumstellung nach einer schwachen ersten Halbzeit seinen Anteil daran. Völler: „Wir haben sehr gut gewechselt. Der Trainer forderte in der Pause, dass wir hier nicht nur Remis spielen sondern gewinnen wollen.“


Torgarant: Leon Goretzka wird für Schalke 04 immer wertvoller – und droht am Ende doch nach Vertragsende im Juni 2018 zum Nulltarif zu gehen. Der Mittelfeldmotor der Königsblauen entwickelt sich zum Sieggaranten: Beim 2:0 (1:0) gegen Mainz erzielte der Confed-Cup-Gewinner bereits zum dritten Mal den entscheidenden Treffer zum Dreier. „Ich hätte nichts dagegen, wenn es so weitergeht“, sagte der 22-Jährige, „aber man kann jetzt nicht erwarten, dass ich in jedem Spiel ein Tor mache.“ Der Ex-Bochumer, der 2013 für 3,25 Millionen Euro nach Gelsenkirchen gewechselt war, ist zu einem der begehrtesten deutschen Spieler geworden. Die Liste der europäischen Spitzenclubs, die ihn im Sommer verpflichten möchten, ist exklusiv: Bayern München, der FC Barcelona und Manchester United wollen ihn haben. Schalke-Manager Christian Heidel will anngeblich bis zu zehn Millionen Euro Jahresgehalt bieten, um ihn zu halten – doch allzuviel Hoffnung haben viele Fans nicht mehr.


Tortur: Eintracht Frankfurt muss für lange Zeit auf seinen Außenverteidiger Timothy Chandler verzichten. Der 27-Jährige zog sich beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund ohne Gegner-Einwirkung einen Riss des Außenmeniskus zu und muss am rechten Knie operiert werden. Wie lange Chandler ausfallen wird, könne erst nach der Operation eingeschätzt werden. Die Frankfurter stehen nun vor dem Problem, dass alle drei Spieler für die rechte Abwehrseite verletzt sind. Danny da Costa hat einen Sehnenanriss im rechten Oberschenkel, Yanni Regäsel muskuläre Probleme.


Tore vom Punkt: Drei Elfmeter brachten zwei Tore und jedem Team einen Punkt – beim 1:1 zwischen Freiburg und Hertha haderten irgendwie alle. Die Berliner, weil Kalou nur einen Strafstoß verwandeln konnte, und die Freiburger, weil sie trotz Führung und eines klaren Chancenplus’ nicht als Sieger vom Platz gingen. So bleibt die Elf von Trainer Streich im Tabellenkeller – und auch Hertha muss sich mit nun zehn Punkten aus neun Spielen erst einmal nach unten orientieren.

Last-Minute-Tor: Auch im fünften Spiel unter Trainer Martin Schmidt hat es für den VfL Wolfsburg nur zu einem Unentschieden gereicht, doch der Ausgleich durch Youngster Felix Uduokhai (90.+1) zum 1:1 (0:0) verschafft den strauchelnden Niedersachsen neues Selbstbewusstsein. Die Hoffenheimer, die nach Kerim Demirbays Treffer (73./Foulelfmeter) geführt hatten, waren indes restlos bedient, nachdem Uduokhai eine Ecke ins Tor geköpft hatte.