Wolfsburg holt gegen Hoffenheim das fünfte Unentschieden unter Trainer Schmidt. Freiburg zieht in der Tabelle am HSV vorbei.

Köln. Der 1. FC Köln und Werder Bremen sind nach dem trostlosen Krisenduell als einzige Vereine der Fußball-Bundesliga weiter ohne Saisonsieg und stecken tief in der Krise. Nach dem 0:0 hat der Tabellenletzte Köln zwei Punkte, der Vorletzte Bremen steht mit fünf Zählern ebenfalls miserabel da. „Wir können jammern was wir wollen, es waren genug Chancen da, wenn man die nicht nutzt, ist es halt schwierig“, sagte Kölns Trainer Peter Stöger. Kölns letzter Erfolg war das 2:0 gegen Mainz am 20. Mai.

Für Bremens Trainer Alexander Nouri und seine Elf war das torlose Remis am Sonntag bereits die zwölfte Erstligabegegnung in Serie ohne dreifachen Punktgewinn. „Wir müssen weiter arbeiten, gerade in der Offensive. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen“, sagte Angreifer Max Kruse, der spät eingewechselt wurde und nach seiner Verletzungspause sein Comeback feierte. „Wir hätten hintenraus auch das Tor machen können, sowas brauchst du halt“, ergänzte er.

Pizarro fiel kurzfristig aus

Erstmals in der Erstliga-Historie trafen Köln und Bremen als 18. und 17. aufeinander – und einer sollte dabei eigentlich im Fokus stehen: Claudio Pizarro. Doch der 39 Jahre alte einstige Werder-Star, mit 191 Treffern erfolgreichster ausländischer Bundesliga-Torjäger, musste bei seinem geplanten Startelfdebüt für Köln wegen einer Verletzung kurzfristig passen. Für den Peruaner rückte der Franzose Sehrou Guirassy in die Anfangsformation der verunsicherten Rheinländer. Er hätte dem Spiel wohl gutgetan.

Kalou verschießt und trifft Elfmeter

Im zweiten Sonntagsspiel wäre Herthas Angreifer Salomon Kalou fast der große Verlierer von Freiburg gewesen. Doch nach einem verschossenen Elfmeter schnappte sich der Routinier auch nach dem zweiten Strafstoß-Pfiff von Schiedsrichter Guido Winkmann den Ball und sicherte den Berlinern ein 1:1 (0:0) beim Sportclub. „Wichtig ist, Salomon hat Eier gezeigt“, erklärte Trainer Pal Dardai und fasste damit den Auftritt des Berliner Fußball-Bundesligisten am 9. Spieltag zusammen. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Ich bin zufrieden: Einen Punkt erkämpft, den Abstand gehalten“, ergänzte Dardai.

Nervenstark: Kalou trat kurz nach seinem verschossenen Elfmeter erneut vom Punkt an
Nervenstark: Kalou trat kurz nach seinem verschossenen Elfmeter erneut vom Punkt an © imago/Jan Huebner

Drei Tage nach der bitteren Europa-League-Pleite in Luhansk (1:2) wirkten die Berliner allerdings auch beim SC Freiburg nicht stabil und kamen immer wieder in Bedrängnis. Im sechsten Pflichtspiel nacheinander gelang kein Sieg. Doch mit einer Portion Glück, einem überragenden Torwart Rune Jarstein und dank der Nervenstärke von Kalou nahm Hertha am Sonntag zumindest einen Zähler mit nach Hause. Mit zehn Punkten rückten die Berliner auf Tabellenrang elf vor. „Die Wechselspieler und die eine oder andere Umstellung haben uns geholfen“, betonte Dardai im Sky-Interview.

„Nach dem ersten Elfer habe ich zu Michael Preetz gesagt, dass wir verhext sind“, bemerkte Dardai. Beim zweiten Elfer-Versuch von Kalou - Nicolas Höfler erwischte den eingewechselten Devie Selke unglücklich am Fuß - schaute der Trainer nicht hin: „Aber er war eiskalt. Er ist ein guter Schütze“, sagte Dardai über Torschütze Kalou (81.). Drei Minuten vor dem verwandelten Elfmeter hatte der 32 Jahre alte Ivorer vom Punkt noch hoch über das Freiburger Tor geschossen. Ebenfalls per Elfmeter war vor 23.800 Zuschauern U21-Europameister Janik Haberer (52.) für die Freiburger erfolgreich.

Wolfsburger Remis-Könige

Für Wolfsburg gab es gegen Hoffenheim wieder keinen Heimsieg, aber immerhin wurde die erste Niederlage unter Trainer Martin Schmidt in letzter Minute abgewendet: Auch gegen 1899 haben die Remis-Könige des VfL nicht die ersten drei Punkte vor eigenem Publikum eingefahren und im fünften Spiel mit dem neuen Coach unentschieden gespielt. Beim 1:1 (0:0) gelang Felix Uduokhai (90.+1) der späte Ausgleich, zuvor hatte Kerem Demirbay (73.) per Foulelfmeter getroffen.

"Wir haben heute unbedingt was mitnehmen wollen und uns mit einem Punkt noch belohnt. Das Remis ist gerecht. Man muss die fünf Unentschieden einordnen, heute war es ein gutes", sagte Sportdirektor Olaf Rebbe bei Sky: "Wir hätten gerne diesen Sieg gehabt. Was uns positiv stimmt, ist aber, wie wir hier aufgetreten sind." 1899-Torschütze Demirbay meinte: "Es ist schade, dass wir das Spiel aus der Hand geben. Wir müssen das früher klarmachen."