Luxemburg/Moskau. Hamburgerin Witthöft schlägt in Luxemburg die Olympiasiegerin. Görges beendet sechsjährige Durststrecke und löst Kerber ab.

Carina Witthöft hat beim WTA-Turnier in Luxemburg den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Die 22 Jahre alte Hamburgerin gewann ihr erstes Karriere-Endspiel nach 1:31 Stunden mit 6:3, 7:5 gegen Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico und kassierte für ihren Erfolg 34.677 Euro.

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"Es hat Riesenspaß gemacht, hier zu spielen, die Unterstützung war unglaublich", sagte Witthöft bei der Siegerehrung und rührte ihre Mutter, von der sie auch trainiert wird, zu Tränen: "Ohne dich wäre ich nie hier gelandet. Danke, dass du immer an mich glaubst."

Beim Stand von 6:3, 4:1 sah Witthöft schon wie die Siegerin des Finales aus, dann wehrte sich Puig noch einmal und glich zum 5:5 aus. Doch Witthöft behielt die Nerven, profitierte auch von einigen Fehlern der Olympiasiegerin und beendete mit einem starken Aufschlag, den Puig nicht mehr zurückbrachte, die Partie. Die enttäuschte Puertoricanerin erinnerte unter Tränen an das Schicksal ihrer Heimat, die weiter unter den Folgen eines Hurrikans leidet.

Witthöft hatte zuvor nur im vergangenen Februar in Budapest einmal ein Halbfinale erreicht. Durch ihr Abschneiden in Luxemburg gehört sie ab Montag erstmals seit Oktober 2015 wieder zu den besten 60 Spielerinnen der Welt. Puig hatte in Runde eins wie schon im Olympia-Finale von Rio die frühere Weltranglistenerste Angelique Kerber (Kiel) geschlagen, die in Luxemburg an Nummer eins gesetzt war.

Görges gewinnt im Eiltempo

Julia Görges hat das Hallenturnier in Moskau gewonnen und damit Angelique Kerber als beste deutsche Tennisspielerin abgelöst. Die 28 Jahre alte Oldesloerin setzte sich am Sonnabend im Finale des Kremlin-Cups gegen die Russin Darja Kassatkina mit 6:1, 6:2 durch. Für Görges war es der dritte Karrieresieg. Bei dem mit 790.200 Dollar dotierten Hartplatzturnier kassierte die Fedcup-Spielerin gut 150.000 Dollar an Preisgeld.

"Es fühlt sich großartig an, ich bin so glücklich. Ich habe hart für diesen Moment gearbeitet", sagte Görges noch Minuten nach dem Matchball mit tränenerstickter Stimme. Zuvor hatte die 28-Jährige bange Sekunden überstehen müssen, bis der entscheidende Punkt per Challenge gut gegeben wurde.

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Glückwünsche gab es auch von der Gegnerin: "Ich gönne dir den Titel von Herzen“, sagte die klar unterlegene Kassatkina.

Görges, Weltranglisten-27., stand bereits zum vierten Mal in diesem Jahr in einem Endspiel – in ihrem letzten Match der Saison gelang ihr endlich der erste Sieg. In einem einseitigen Spiel hatte sie nur zu Beginn des zweiten Durchgangs einige Probleme. Doch nach dem Break zum 2:1 war der Widerstand ihrer 20 Jahre alten Gegnerin gebrochen. Gegen die in der Weltrangliste einen Platz schlechter eingestufte Russin verwandelte sie nach 1:06 Stunden ihren ersten Matchball mit einem Ass.

Rückkehr in die Top 20

Zuvor hatte Görges die Finals in Washington, auf Mallorca und in Bukarest verloren. Ihre beiden Turniersiege holte die Schleswig-Holsteinerin vor langer Zeit: 2010 in Bad Gastein und 2011 in Stuttgart.

Nun wird Görges in der neuen Weltrangliste erstmals seit Februar 2013 wieder in den Top 20 geführt. Die ehemalige Weltranglistenerste Kerber dagegen wird nach fünfeinhalb Jahren nicht mehr zu den Top 20 gehören. Die zweimalige Grand-Slam-Gewinnerin hatte sich durch ihre schwache Saison nicht für das am Sonntag beginnende WTA-Tour-Finale qualifiziert und verliert viele Punkte.