Hamburg. Vor dem Spiel in Schwerin laboriert Lukas Ossenkopp an einer Gehirnerschütterung

„Wir müssen die Köpfe wieder hochbekommen“, sagt Torsten Jansen. In seiner Stimme schwingt eine gewaltige Portion Enttäuschung mit. Das 25:25-Unentschieden am vergangenen Wochenende gegen Hannover sitzt immer noch tief beim Handball Sportverein Hamburg. Nach der Sechs-Tore-Führung rund 20 Minuten vor Schluss und dem sicher geglaubten Sieg fühlte sich der gewonnene Punkt wie eine bittere Niederlage an. Zu allem Unglück war auch noch die Tabellenführung futsch.

„Das war für jeden schwer zu verstehen. Wir haben uns selber geschlagen. Umso wichtiger ist es jetzt, Aufbauarbeit zu leisten“, sagt Trainer Jansen. Denn: Am Sonntag (16 Uhr) muss der HSV schon wieder bei den punktgleichen Mecklenburger Stieren in Schwerin antreten. Vor dem Spitzenspiel Dritter gegen Zweiter hat der Weltmeister von 2007 seinen Optimismus rechtzeitig wiedergefunden: „Auf ein Neues!“

Jansen hat allen Grund dazu, zuversichtlich zu sein. Bisher ist die Auswärtsbilanz der Hamburger makellos. Alle drei Spiele in fremden Hallen wurden mit mindestens sechs Toren Unterschied gewonnen. Doch mit Schwerin wartet ein anspruchsvollerer Gegner als in den Partien zuvor bei Barmbek, Potsdam und Rostock. „Die haben eine Reihe von internationalen Spielern dabei. Aus Serbien, Dänemark, Griechenland und Australien. Die sind individuell schon sehr gut, da können wir nur mannschaftlich dagegen halten“, analysiert Jansen.

Doch gerade das könnte für den HSV durch drohende Ausfälle von Leistungsträgern besonders schwer werden. Kapitän und Spielmacher Lukas Ossenkopp hat sich in der Partie gegen Hannover eine Gehirnerschütterung zugezogen und musste unter der Woche im Training kürzertreten. Auch das 17 Jahre alte Talent Leif Tissier, das immer mehr Verantwortung im Herren-Team übernimmt, hat sich beim A-Jugend-Spiel in Potsdam (24:18) eine Sehne im kleinen Finger gerissen. Hinzu kommt Rechtsaußen Kevin Herbst, der ebenfalls angeschlagen ist.

„Das ist alles nicht optimal. Ich hoffe, dass sie Sonntag fit sind“, sagt Jansen. Immerhin: Kreisläufer Dominik Vogt hat seine Fußverletzung auskuriert. Ein Einsatz der verletzten Spieler wird sich erst kurzfristig entscheiden.