HAmburg. Münchner Spartensender wird ab 2018 Exklusivpartner. 20 Veranstalungen pro Jahr geplant

Wenn der Rahmen einen Hinweis auf die Zukunft geben sollte, dann stehen dem deutschen Profiboxen glanzvolle Zeiten bevor. Im Hotel Atlantic gaben Promoter Kalle Sauerland und Sport1-Chef Olaf Schröder ihre neue Zusammenarbeit bekannt. Drei Jahre lang bis zum 31. Dezember 2020 werden die Kämpfe des Sauerland-Stalls exklusiv bei Sport1 gezeigt. „The future of German boxing“ (Die Zukunft des deutschen Boxens) lautet der markige Titel, unter dem die Partnerschaft gestellt wurde.

Für das größte deutsche Box-Unternehmen ist der Einstieg des Münchner Spartensenders auf jeden Fall eine gute Nachricht. Die Partnerschaft mit Sat1 endet offenbar nach vier Jahren in der Silvesternacht, vom 1. Januar an steigt der neue Medienpartner ein. „Wir können im frei empfangbaren Fernsehen bleiben, wie es seit 25 Jahren Tradition bei uns ist“, freute sich Kalle Sauerland über den wichtigen Deal, „für uns ist das eine super Plattform.“

60 Kampfabende in drei Jahren, also rund 20 pro Jahr, soll das Paket umfassen. Dabei geht es nicht nur darum, den Hauptkampf zu zeigen, sondern teilweise ganze Abende zu begleiten. „Auf allen Kanälen und allen Plattformen“, will Schröder das Produkt anbieten. Also im Fernsehen ebenso wie auf Mobilgeräten, im Internetstreaming und wo überall die Marke Sport1 sonst noch aktiv ist. Auch in den sozialen Netzwerken und der Internetseite von Sport1 werden die Sauerland-Kämpfer in Zukunft präsent sein. „Wir sehen Boxen als dritte oder vierte Sportart in Deutschland, es hat eine tolle Vergangenheit, aber es steht auf der Kippe“, sagte Schröder, „unsere Aufgabe wird es sein, die neuen Talente zu zeigen. Kämpfer wie Tyron Zeuge oder Vincent Feigenbutz wollen wir als Persönlichkeiten darstellen, damit die Zuschauer sie kennenlernen.“

Rund zwölf Kämpfer aus seinem Unternehmen sieht Sauerland derzeit für die Kooperation mit Sport1 vor. Jürgen Brähmer (39) aber gehört nicht mehr dazu. Der Schweriner boxt am 27. Ok­tober in seiner Heimatstadt im Viertel­finale der World Boxing Super Series (WBSS) gegen den Amerikaner Rob Brant. Die WBSS-Rechte liegen bis Ende 2018 noch bei Pro7/Sat1. „Ja, wir haben Interesse daran“, sagt Schröder, „je mehr Boxen wir haben, desto besser.“ Bis zu 34 Kampfabende im Jahr wären dann möglich.