Oststeinbek. Die Drittliga-Volleyballmänner des OSV kassieren unnötige 0:30-Heimniederlage gegen den PSV Neustrelitz aus Mecklenburg-Vorpommern.

Von einer erfolgreichen Teamarbeit hat Timo Timpe eine klare Vorstellung. „Eine Einheit zu sein bedeutet totales Engagement aller Mannschaftsteile – sowohl auf als auch neben dem Spielfeld“, sagt der Coach der Volleyball-Drittligamänner des Oststeinbeker SV. „Die Mannschaft ist auf jeder Position mehrfach besetzt. Deshalb sollen die Auswechselspieler zwischen den Ballwechseln ihren jeweiligen Kollegen auf dem Spielfeld ab und an Tipps geben und überlegen, wie wir als Mannschaft besser funktionieren können.“

Timpes Vorgabe hat einen weiteren Vorteil: Die Akteure an der Seitenlinie bleiben mental im Spielgeschehen. „Bei einer spontanen Einwechslung benötigt ein Spieler keine Eingewöhnungszeit, sondern kann sich nahtlos in den Spielfluss integrieren“, sagt Timpe.

Enttäuschung hielt sich in Grenzen

Gegen den PSV Neustrelitz lief es noch nicht so rund wie von Timpe gewünscht. Gut begonnen, lange auf Augenhöhe mitgehalten und am Ende den Anschluss verpasst – so lässt sich der Auftritt der Volleyballmänner des Oststeinbeker SV gegen den Tabellenführer der Nord-Staffel wohl am trefflichsten beschreiben.

Die Enttäuschung nach der 0:3 (23:25, 23:25, 22:25)-Heimniederlage gegen das Team aus Mecklenburg-Vorpommern hielt sich beim Coach aber in Grenzen. „Gegen eine Spitzenmannschaft zu verlieren ist sicherlich keine Schande“, sagt Timpe, „dennoch war die Niederlage überflüssig. Die Spieler müssen in engen Situationen einfach noch abgeklärter agieren.“

Trainer Timpe stand nur ein kleiner Kader zur Verfügung

Die beiden ersten Durchgänge standen lange auf Messers Schneide. „Immer wenn die Annahme funktionierte, haben wir uns zwar jede Menge Chancen erarbeitet, diese aber zu selten in direkte Punkte umgemünzt“, sagt der Trainer. Neustrelitz reiste ohne Zuspieler, dafür aber mit zwei ehemaligen Akteuren aus der ersten Bundesliga an. „Spielerisch haben wir gut begonnen, uns am Ende das Leben aber selbst schwer gemacht. In den entscheidenden Momenten haben wir es einfach nicht geschafft, noch eine Schippe draufzulegen“, sagt Timpe. „Erst als wir im dritten Durchgang aussichtslos zurücklagen, habe ich endlich den Volleyball gesehen, den die Mannschaft spielen kann.“ In keinem Mannschaftsteil hätten die „Pirates“ geglänzt, in keinem aber eine wirklich schlechte Leistung gezeigt.

Zudem stand Timpe nur ein kleiner Kader zur Verfügung: Außenangreifer Björn Domroese und Diagonalspieler Marian Held waren angeschlagen, Zuspieler Jannis Lange und die beiden Youngster Henrik Buße und Leonard Lindloff mit der Hamburger Auswahl unterwegs. Enrico Fetz, Oststeinbeks Libero, fehlte aus beruflichen Gründen. Jan Meißner und Alexander Geft, beide hat der Verein zu Saisonbeginn für Oststeinbeks zweite Mannschaft gemeldet, sind erst am dritten Spieltag für das Drittligateam spielberechtigt.

Am 21. Oktober ist der SV Preußen Berlin zu Gast

Für Fetz sprang Neuzugang Christopher Sawatzki in die Bresche. Der 26-Jährige wechselte vom Regionalligisten VC Nordersted nach Oststeinbek. Der gelernte Außenangreifer musste sich von Beginn auf der ungewohnten Liberoposition zurechtfinden. „Christopher benötigt eine gewisse Eingewöhnungszeit, um sich an sein neues Aufgabengebiet zu gewöhnen“, sagt Timpe. „Er zeigt gute Ansätze, die wir ausbauen und fördern werden. Natürlich muss er viel lernen, dennoch bin ich zuversichtlich, dass er das Potenzial für die Dritte Liga hat.“

Christopher Sawatzki überzeugte in der Annahme
Christopher Sawatzki überzeugte in der Annahme © HA | Henrik Bagdassarian

Auf Oststeinbeks Trainer wartet nun viel Arbeit. „Die Spieler müssen die Niederlage gegen Neustrelitz schnellstmöglich abhaken und sich auf die nächste Aufgabe konzentrieren“, sagt Timpe. Am Sonnabend, 21. Oktober, haben die Stormarner den SV Preußen Berlin zu Gast (19 Uhr, Meessen). „Das wird keine leichte Aufgabe“, sagt der Trainer. „Die Berliner haben sich hervorragend verstärkt. Wenn wir uns aber auf unsere Stärken besinnen, können wir Sonnabend den ersten Saisonsieg feiern.“

Die Oststeinbeker haben für die neue Spielzeit keine Mühen gescheut und mit Normarn Diercks einen erfahrenen Discjockey als Hallensprecher verpflichtet. Diercks hat zuletzt beim hochklassigen Beachvolleyball-Turnier im Hamburger Tennisstadion am Rothenbaum die Zuschauerränge zum Kochen gebracht. Auch beim ersten Heimauftritt der „Pirates“ sorgte Diercks für Stimmung auf den noch eher spärlich besetzten Zuschauerrängen in der Walter-Ruckert-Halle.