Hamburg. Mats Möller Daehli ist beim FC St. Pauli nach Leistenbeschwerden wieder fit

Mit einem schallenden „Dingdong“ klingelte es am Montagnachmittag an der Eingangstür des Trainingsgebäudes des FC St. Pauli an der Kollaustraße. „Wo kann ich mich hier umziehen?“, fragte ein Mann, der mit einer Sporttasche in der Hand wie selbstverständlich auf das Gelände in Niendorf marschierte. „Ich will vorspielen. Ich bin ein guter Ersatz für die ganzen Verletzten“, sagte er.

Wenig später stellte sich heraus: Sportchef Uwe Stöver stand nicht etwa kurz vor der Verpflichtung eines neuen, derzeit vereinslosen Toptalents. Vielmehr wollte der 31 Jahre alte Hobbykicker aus Hamburg demonstrieren, dass selbst er beim schwachen 1:1 gegen Kaiserslautern hätte auflaufen können. Trainer Olaf Janßen schickte den ominösen Besucher mit ein paar freundlichen Worten nach Hause.

Denn: Der Chefcoach hat schon längst Alternativen in den eigenen Reihen für die angeschlagenen Spieler gefunden. Der gerade erst genesene Mats Möller Daehli ist ein heißer Kandidat als Vertreter von Flügelflitzer Cenk Sahin, der sich in der vergangenen Partie einen Innenbandanriss im linken Knie zugezogen hat und mindestens für vier Wochen ausfallen wird.

„Es ist schön, wieder zurück zu sein“, sagte Möller Daehli, der erst Ende der letzten Woche nach überstandenen immer wiederkehrenden Leistenproblemen wieder mit der Mannschaft trainieren konnte. Gegen Kaiserslautern feierte der 22 Jahre alte Norweger nach vierwöchiger Verletzungspause eine halbe Stunde vor Schluss sein Comeback und verpasste nur knapp seinen ersten Saisontreffer.

„Ich fühle mich gut und habe keine Schmerzen mehr. Trotzdem bin ich körperlich noch nicht wieder bei 100 Prozent angelangt“, erklärte die Leihgabe des Erstligisten SC Freiburg. Ist Möller Daehli schon fit genug, um Sahin am Montagabend beim SV Sandhausen (20.30 Uhr) von Beginn an zu ersetzen? „Mit einer guten Trainingswoche bin ich davon überzeugt“, sagte der Nationalspieler, der nach seinem Wechsel in der Winterpause eine Schlüsselrolle in der Rekord-Rückrunde der vergangenen Saison gespielt hat. Anknüpfen konnte Möller Daehli daran bisher nicht.

Obwohl der 1,72-Meter-Blondschopf durch den Ausfall von Sahin zurück in die Startelf rücken könnte, bedauert er die Verletzung des Türken: „Cenk ist ein großartiger Spieler. Er hat gerade in den letzten Spielen gezeigt, was für enorm große Qualitäten er besitzt. Wir werden seine Dribbelkünste vermissen.“

Christopher „Jackson“ Avevor fehlte am Montag aufgrund einer Kniereizung. Am Freitag soll der Innenverteidiger ins Mannschaftstraining zurückkehren.