Dortmund. Großes Sicherheitsaufgebot beim Spiel in Dortmund. Die Vorfälle vom Februar sollen sich nicht wiederholen

Nein, ein Spiel wie jedes andere ist das nicht, sagt Torsten Schild. „Es ist gewaltiger Druck da“, meint der Vorstandsvorsitzende der Fanabteilung von Borussia Dortmund. Am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) steht das Heimspiel gegen RB Leipzig an – und das versetzt Clubs, Fans und Polizei in Alarmbereitschaft. Denn beim ersten Aufeinandertreffen am 4. Februar griff ein Mob aus BVB-Anhängern vor dem Stadion Leipziger Anhänger an. Sechs Gästefans und vier Polizisten trugen Verletzungen davon. Im Stadion wurden gewaltverherrlichende und beleidigende Plakate präsentiert.

Vor dem Wiedersehen ist die Anspannung nun groß – wenngleich man sich beim BVB entspannt gibt: „Ich glaube, alle haben aus der Situation gelernt“, sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „Insofern bin ich verhalten optimistisch, dass wir das ordentlich über die Bühne kriegen.“ Wichtig dabei sei die Rolle der Sicherheitskräfte: „Die entscheidende Lehre ist insofern gezogen, als dass die Polizei das Spiel mit deutlich größerer Präsenz überwacht als beim letzten Mal“, sagt Watzke. „Damals waren einfach deutlich zu wenig Polizisten im Einsatz.“ Diesmal sollen es 1000 sein.

„Wer Gäste anpöbeln oder angreifen will, wird eine sehr aktive Polizei erleben“, sagt Einsatzleiter Ed Freyhoff. „Wir haben schon mal über Dinge hinwegsehen können, diesmal ist die Schwelle, ab der wir einschreiten, ex­trem niedrig.“ Auf wenig Begeisterung stößt ein Aufruf des Bündnisses „Südtribüne Dortmund“, in dem sich Ultras und aktive Fans versammeln. Auf seiner Homepage lädt es alle Fans ein, gemeinsam zum Stadion zu marschieren, um „ein starkes Zeichen gegen den RB-Konzern und sein Verständnis von Fußball“ zu setzen – und auch gegen die DFB-Strafe. Wegen der Plakate wurde die Südtribüne für ein Bundes­ligaspiel gesperrt, 24.454 Fans mussten draußen bleiben. 22 Stadionverbote verhängte der BVB, die Staatsanwaltschaft leitete 168 Strafverfahren ein. Eine Verurteilung gab es bisher.