Hamburg. 7. Köhlbrandbrückenlauf am 3. Oktober über 12,3 Kilometer war schnell ausverkauft. Der Marathon verliert an Attraktivität.

Die Startplätze für Deutschlands größten Brückenlauf waren schnell vergriffen. 6000 Läuferinnen und Läufer wollen am kommenden Dienstag, 3. Oktober, insgesamt 12,3 Kilometer hin und zurück über die 3,8 Kilometer lange und 53 Meter hohe Schrägseilbrücke im Hamburger Freihafen rennen. Gestartet wird am Tag der Deutschen Einheit um 9, 12 und 15 Uhr. Nur jeweils 2000 Teilnehmer dürfen gleichzeitig auf die Strecke, damit unterwegs keine Staus entstehen.

Der Run auf Veranstaltungen wie den 7. Köhlbrandbrückenlauf – Motto: Macht mit, solange es die Brücke gibt – liegt im Trend. Besondere Orte und kürzere Strecken ziehen die Laufszene verstärkt an. Der Marathon, einst Sehnsuchtsziel der Hobbyläufer, verliert an Attraktivität. Etwa 7000 Läufer weniger als 2016 werden deutschlandweit in diesem Jahr nach den 42,195 Kilometern ins Ziel kommen, glaubt Frank Thaleiser, Geschäftsführer der MarathonHamburg Veranstaltungs GmbH, aus den bisherigen Ergebnislisten ablesen zu können. Rund 120.000 Finisher waren es 2016.

Umfangreiche Vorbereitungen für Marathon

Die Hamburger Veranstaltungen machen da in der Regel keine Ausnahme. Der 32. Haspa Marathon Ende April verzeichnete einen Zuwachs von 4,3 Prozent an Finishern gegenüber 2016, weil 7198 Staffelteilnehmer ins Ziel liefen. Von den Marathonläufern kamen 11.932 an, 2016 waren es noch 12.079. Das ist ein Rückgang von 1,2 Prozent, ein vergleichbar moderater zu anderen Veranstaltungen in Deutschland. Der 23. Hamburger Hella-Halbmarathon freute sich Ende Juni dagegen über 4,4 Prozent mehr Zieleinläufer (2017: 8296/2016: 7946) und den 14. Melderekord in Folge.

Die Gründe sind vielschichtig. Der Marathon erfordert umfangreiche Vorbereitungen, oft zulasten des Partners oder der Familie, kürzere Strecken weit weniger. Sie sind deshalb besonders bei Frauen beliebt. Während bei deutschen Marathonläufen nur um die 20 Prozent der Starter weiblich sind, steigt die Zahl bei kürzeren Distanzen auf bis zu 50 Prozent. Die Veranstalter tragen dem Rechnung, indem sie weitere Läufe in den Marathon integrieren. Beim 33. Haspa Marathon wird am 29. April 2018 erstmals ein Halbmarathon angeboten. (rg)