Dortmund. BVB empfängt Real Madrid heute in der Champions League auch zum Duell der Torjäger

Es ist derzeit selten genug, dass die Füße mit dem Ball nicht anstellen, was sie sollen. Aber selbst bei Pierre-Emerick Aubameyang gibt es solche Momente. So wie im Abschlusstraining, als sich der Stürmer von Borussia Dortmund an einer Aufwärmübung versuchte, die ihm gründlich misslang. Zur Strafe schnipsten ihm die Mitspieler mit dem Finger gegen das Ohrläppchen. Aubameyang lachte, wie er es eigentlich immer tut.

Das ist nicht zwingend eine Selbstverständlichkeit, weil der Angreifer im vergangenen Sommer den Verein verlassen wollte. Der ultimative Sehnsuchtsort war das Reich des Gegners, der sich heute Abend (20.45 Uhr/Sky) in der Champions League vorstellt: Real Madrid. Dort zu spielen war und ist sein Traum. Doch der Gabuner hat ihn begraben. „Sie wollen mich nicht“, sagte Aubameyang jüngst. Aber die Frage ist: Warum eigentlich nicht?

Schließlich ist der pfeilschnelle Mittelstürmer in der Form seines Lebens. Jahr für Jahr wird er besser und gefährlicher und effektiver und cleverer. Das führt dazu, dass er nicht einmal den Vergleich mit dem größten aller Stars bei den Königlichen zu scheuen braucht: mit Cristiano Ronaldo.

Der Portugiese ist eine lebende Legende. Doch obwohl er weiterhin Leistungen auf hohem Niveau bietet, ist unübersehbar, dass auch Legenden älter werden. 33 wird Ronaldo im Februar. Derzeit steckt der Weltfußballer in einer Krise. „Torjäger ohne Tore“, titelte die spanische Zeitung „El Mundo“ besorgt bis entrüstet. In den ersten vier Ligaspielen war Ronaldo rotgesperrt, in den beiden folgenden schoss er 20-mal aufs Tor – ohne Erfolg.

Dortmund muss Auftaktpleite gegen Tottenham ausmerzen

Ganz anders bei Aubameyang, der beim 6:1 gegen Mönchengladbach als dreifacher Torschütze seine Saisontreffer sechs, sieben und acht aneinanderreihte. Alle 66,9 Minuten trifft er in der Liga im Schnitt. Ein Wert, den auch Ronaldo nur zu Bestzeiten erreichte. Derzeit scheint Aubameyang der bessere Ronaldo zu sein. An ihren Formkurven hängen die jeweiligen Vereine: Der BVB führt die Bundesliga ungeschlagen an, der spanische Rekordmeister schleppt sich auf Platz fünf durch den Alltag. Aber Champions League ist ja kein Alltag. Das bekamen auch die Dortmunder beim 1:3 in Tottenham zu spüren.

Reals Trainer Zinedine Zidane ist sich jedenfalls sicher: „Wenn Ronaldo nicht trifft, wird er immer kritisiert. Aber am Ende wird er wieder den Unterschied ausmachen, wie immer.“ Bei den Madrilenen, die noch nie in Dortmund gewannen, steht noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Toni Kroos, der zuletzt über Rippenbeschwerden geklagt hatte.

Neuling RB Leipzig tritt zudem zum ersten Königsklassen-Auswärtsspiel bei Besiktas Istanbul an.

Champions League, 2. Spieltag, Dienstag 20.45 Uhr: Gruppe E: Spartak Moskau – Liverpool, FC Sevilla – Maribor. F: Neapel – Rotterdam, Manchester City – Donezk. G: Besiktas Istanbul – Leipzig, Monaco – Porto. H: Dortmund – Real Madrid, Apoel Nikosia – Tottenham. Mittwoch, 20.45 Uhr: A: ZSKA Moskau – Manchester United, Basel – Benf. Lissabon. B: Paris St. Germain – München, Anderlecht – Celtic Glasgow. C: Agdam (Aserbaidschan) – AS Rom (18 Uhr), Atlético Madrid – Chelsea. D: Sport. Lissabon – FC Barcelona, Juventus Turin – Piräus.