Huntsville. Der US-Präsident fordert die Eigner der Profiliga NFL auf, Spieler zu feuern, die aus Protest die Nationalhymne boykottieren.

US-Präsident Donald Trump hat die Teameigentümer aus der Football-Profiliga NFL aufgefordert, den Boykott der US-Nationalhymne nicht zu tolerieren und protestierende Spieler zu entlassen. „Würdet ihr es nicht lieben, wenn jemand unsere Flagge verachtet und der Eigner darauf sagt: ‘Nehmt den Hurensohn vom Feld! Er ist gefeuert. Er ist gefeuert’“, sagte der 71-Jährige in Huntsville (Bundesstaat Alabama) unter lautem Applaus.

Der Boykott zeige „die totale Respektlosigkeit vor unserem Erbe“, sagte Trump, „das ist eine Verachtung von allem, wofür wir stehen.“ Auch die Zuschauer sollten nach Ansicht des US-Präsidenten das Stadion verlassen, wenn ein Spieler sich nicht für die Nationalhymne erhebt: „Ich garantiere euch, dass es dann aufhört“, sagte der umstrittene Republikaner.

Trump brüstet sich mit Kaepernicks Arbeitslosigkeit

Aus Protest gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in den USA hatten mehrere NFL-Spieler die US-Nationalhymne boykottiert und sich geweigert, während der Nationalhymne vor dem Spiel aufzustehen.

Colin Kaepernick (M.) löste mit seinem knieenden Protest gegen Polizeigewalt eine Debatte aus. Viele Kollegen folgten seinem Beispiel, hier Eli Harold (l.) und Eric Reid, seine damaligen Teamkollegen bei den San Francisco 49ers
Colin Kaepernick (M.) löste mit seinem knieenden Protest gegen Polizeigewalt eine Debatte aus. Viele Kollegen folgten seinem Beispiel, hier Eli Harold (l.) und Eric Reid, seine damaligen Teamkollegen bei den San Francisco 49ers © imago/ZUMA Press | imago sportfotodienst

Im vergangenen Jahr hatte Quarterback Colin Kaepernick von den San Francisco 49ers diese Form der Proteste gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt in Gang gesetzt und sah sich heftigen Reaktionen ausgesetzt. Für die laufende Saison hat der 29-Jährige noch kein neues Team gefunden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump seine Meinung zur Protestbewegung in der NFL öffentlich kundtat. Bereits zuvor hatte der 71-Jährige erklärt, er sei der Grund, warum Kaepernick im Moment arbeitslos sei.