Hamburg.

12.000 Zuschauer beim kleinen Stadtderby? „So viele Zuschauer waren ungefähr beim letzten Derby zwischen 1860 und dem FCB. In München klappt es, dass Spiele so gelegt werden, damit möglichst viele Zuschauer kommen können, bei uns nicht“, ärgert sich St.-Pauli II-Trainer Joachim Philipkowski. Sein Team muss am heutigen Sonnabend (13 Uhr, Hagenbeckstraße 124) beim Regionalliga-Tabellenführer HSV II antreten, während die Zweitligaprofis des FC St. Pauli parallel im Millerntor-stadion gegen Fortuna Düsseldorf spielen. Auf Fanunterstützung im größeren Maße muss St. Paulis Nachwuchsteam also verzichten.

Auch HSV-II-Trainer Christian Titz bedauert die zeitgleiche Ansetzung (die Krawallen vorbeugen soll): „Wir haben ja auch einen Ausbildungsauftrag, und für die jungen Spieler ist es gut, wenn sie auch mal auf Fans treffen, wo nicht alles rosarot von außen ist.“ Mehr als 500 bis 800 Zuschauer werden nicht erwartet.

Während der HSV am Dienstag trotz eines 0:0 gegen VfL Wolfsburg II Platz eins verteidigte, setzte es unter der Woche für St. Pauli II eine 0:4-Klatsche gegen Hannover 96. Dabei hatte sich das Team in den sieben Spielen davor als defensivstark präsentiert und insgesamt nur fünf Gegentore kassiert.

Ist der HSV (noch ohne Niederlage, nur vier Gegentore) jetzt ein noch größerer Favorit? „Dem Ergebnis messe ich keine große Bedeutung zu“, so Titz, „ich erwarte ein schweres Spiel.“ Bei Philipkowski sitzt der Stachel über die hohe Niederlage tief, „aber glücklicherweise waren es ja nicht viele Tage bis zum Derby, auf das wir uns das ganze Jahr freuen. Vielleicht können wir es ja auch in Hamburg das nächste Mal zu einem Fest mit vielen Zuschauern machen.“

In der vergangenen Saison endete das Derby beim HSV II 2:2, in der Rückrunde siegten die Rothosen 3:1. Der letzte St.-Pauli-Sieg liegt eineinhalb Jahre zurück (2:1 am 22. April 2016).