Hamburg. Cheftrainer fordert von HTHC-Hockeyherren gegen Köln und Mülheim mehr Einsatz

Sieben Zähler aus den ersten drei Saisonspielen, Rang drei in der Tabelle der Feldhockey-Bundesliga – und doch wäre Christoph Bechmann nicht er selbst, würde er sich mit dieser Bilanz zufrieden geben. „Natürlich ist ein solcher Saisonstart zunächst einmal wichtig fürs Selbstvertrauen“, sagt der Cheftrainer der Herren des Harvestehuder THC, „aber das 4:4 in München am vergangenen Sonntag war dämlich, da haben wir trotz drückender Überlegenheit zwei Punkte verschenkt.“ Insbesondere Toptorjäger Michael Körper, der zuvor in zwei Spielen siebenmal traf, hatte einen schwarzen Tag erwischt und elf Ecken vergeben. „Das wirft Michi aber nicht um, die nächste Ecke sitzt wieder“, sagt Bechmann.

Der 45-Jährige ist berüchtigt dafür, Finger in Wunden zu legen, anstatt sie mit verbalen Pflastern abzukleben. Vor den Heimspielen gegen die Topteams von Uhlenhorst Mülheim (Sa.) und Tabellenführer Rot-Weiß Köln (So., beide 12 Uhr, Barmbeker Straße) nimmt der frühere Nationalstürmer seine Auswahl deshalb in die Pflicht. „Ich glaube, dass wir in dieser Saison ein Stück stärker sind als in der vergangenen Serie, die wir als Hauptrundenvierter abgeschlossen haben“, sagt er. „Das Problem ist, dass die Mannschaft das auch glaubt und teilweise denkt, alles würde so nebenbei gehen. Diese Selbstzufriedenheit müssen wir abstellen, denn gegen Köln oder Mülheim ist mit weniger als 100 Prozent nichts zu holen.“

Zu einem solch frühen Saisonzeitpunkt sind Duelle der besten Teams der Liga oft Muster ohne Wert, weil niemand eingespielt ist. Aber gerade darin sieht Bechmann eine Chance. Erstmals seit drei Jahren hatte er in diesem Sommer keinen Umbruch zu gestalten, sondern konnte seine Mannschaft beisammenhalten und sie mit dem spanischen Abwehrspieler Alfonso Moreno Pombo (26), dem Südafrikaner Calum Buchanan (27) im Mittelfeld und dem vom Absteiger Klipper THC gekommenen Angreifer Maximilian Schlüter (22) punktuell verstärken.

Besonders Schlüter hat sich mit je einem Tor in den ersten drei Spielen als die erhoffte Verstärkung erwiesen. „Alfonso hat in der Abwehr wegen der Sprachbarriere noch bisweilen Verständigungsprobleme, ist aber ein richtig Guter“, sagt Bechmann. Buchanan dagegen brauche noch ein wenig Zeit, sich von Raum- auf Manndeckung umzustellen, soll aber am Wochenende erstmals Spielzeit erhalten. Ausfallen wird der erkrankte Torjäger Daniel von Drachenfels, Defensivmotor Tobias Lietz entscheidet wegen leichter Probleme mit den Bändern im Fuß kurzfristig über seinen Einsatz.