Hamburg. Trainer Gisdol erwägt, den Neuzugang gegen Dortmund von Beginn an zu bringen

Am vergangenen Mittwoch hat Sejad Salihovic seinen Vertrag beim HSV unterzeichnet – und wenn alles normal verläuft, dann können die Fans Salihovic auch ein erstes Mal beim Training am Mittwoch zuschauen. Am Mittwoch der kommenden Woche.

Dass rekordverdächtige zwei Wochen zwischen Verpflichtung und dem ersten öffentlichem Training liegen, hat zwei Gründe: Erstens lässt der HSV ohnehin kaum noch öffentlich trainieren. Vor den Spielen sind die letzten beiden Einheiten grundsätzlich als „nicht öffentlich“ deklariert. Nach den Spielen findet lediglich ein Auslaufen statt, am Tag darauf ist meistens frei. Und zweitens hat es der Spielplan so gewollt, dass Salihovics erste Hamburg-Woche direkt eine Englische Woche ist. Dass also quasi jeder potenzielle Trainingstag ein Tag vor oder nach einem Spiel ist.

Die gute Nachricht: Während Salihovic-Fans auf das erste öffentliche Training also noch eine ganze Weile warten müssen, könnte sein erstes Heimspiel sehr viel früher als gedacht über die Bühne gehen: am Mittwoch. Und zwar schon an diesem Mittwoch. Gegen Borussia Dortmund.

„Es ist zu früh, mich jetzt schon darauf festzulegen, aber Sejad macht einen körperlich sehr guten Eindruck. Er ist ein Spieler, der uns auf jeden Fall guttun wird“, lobt Trainer Markus Gisdol, der nicht erwartet hätte, dass sich sein Wunsch-Neuzugang so schnell zurechtfindet. „Seine Präsenz, die er schon gegen Hannover sofort aufs Feld gebracht hat, hat mich positiv überrascht. Zumal er wenig Spielpraxis hatte.“

30 Minuten durfte der Bosnier gegen 96 spielen – und wurde im Anschluss an die Partie allenthalben gelobt. Nur er selbst war bemüht, die sprichwörtliche Kirche im Dorf zu lassen: „Das war schon ganz okay. Ich habe ja schon ziemlich lange nicht mehr gespielt. Deswegen war es einfach schön, mal wieder auf dem Platz zu stehen.“

Allzu viel stand der bald 33 Jahre alte Offensivallrounder aber gar nicht auf dem Platz. Salihovic lief 4,1 Kilometer in seiner ersten halben HSV-Stunde, er zog drei Sprints an und ließ sich mit 29,5 km/h blitzen. Gar nicht schlecht für einen, dem man nachsagt, eher zu den Wanderdünen der Liga zu gehören.

Nun also Dortmund. Dortmund? War da nicht was? Da war was! Vier Jahre ist es her, als Salihovic am letzten Spieltag seinen Ex-Club Hoffenheim durch zwei späte Elfmetertore in Dortmund vom sicher geglaubten Abstieg bewahrte. Vom „Wunder von Dortmund“ wird seitdem gesprochen. Als Erster gesagt hat das im Übrigen der damalige Hoffenheim-Trainer: Gisdol, Markus Gisdol.