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Ex-Fifa-Funktionär wirft Infantino versuchte Einflussnahme vor

Der frühere Fifa-Funktionär Miguel Poiares Maduro hat Weltverbands-Präsident Gianni Infantino versuchte Einflussnahme beim Ausschluss des umstrittenen russischen Ministers Witali Mutko aus dem Fifa-Council vorgeworfen. Infantino sei damals unwohl dabei gewesen, gegen Mutko vorzugehen, sagte Maduro am Mittwoch vor dem Kultur-, Medien- und Sportkomitee des britischen Unterhauses in London.

Der Portugiese hatte als damaliger Vorsitzender der Governance-Kommission des Weltverbandes dafür gesorgt, dass der WM-Cheforganisator Mutko wegen möglicher Interessenkonflikte nicht erneut in das mächtige Council der Fifa einziehen darf. Angelastet wurden Mutko allerdings nicht seine Verwicklungen in den russischen Doping-Skandal zu seiner Zeit als Sportminister, sondern seine herausgehobene Position in der Moskauer Führung generell.

Nach den Aussagen von Maduro sei er von Infantino vor möglichen Auswirkungen auf die Weltmeisterschaft 2018 in Russland gewarnt worden, falls Mutko nicht weiter zum Council gehören würde. Infantino sei zudem der Meinung gewesen, dass es „keinen Beweis“ für eine Beteiligung Mutkos an dem Dopingskandal in Russland gebe.

Arsenal schont Özil in Köln

Der 1. FC Köln bekommt es bei seinem Comeback im Europapokal nicht mit Weltmeister Mesut Özil zu tun. Der 28-Jährige wird nicht im Kader des FC Arsenal für das Gruppenspiel in der Europa League am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Sport1) stehen. Das bestätigte der englische Topclub.

Neben Özil schont Teammanager Arsène Wenger einige weitere Profis: Auch der frühere Mönchengladbacher Granit Xhaka und Torhüter Petr Cech sowie Alexandre Lacazette, Danny Welbeck und Aaron Ramsey werden fehlen. Laurent Koscielny ist zudem gesperrt.

Özil wird gegen Köln geschont
Özil wird gegen Köln geschont © imago/Action Plus

Der deutsche Weltmeister Per Mertesacker darf sich in der Innenverteidigung indes Hoffnung auf einen Einsatz machen. Der frühere Nationalspieler war bislang lediglich beim Gewinn des Community Shields gegen den FC Chelsea (5:2 n.E.) zum Einsatz gekommen.

Köln hatte sich als Fünfter der vergangenen Bundesligasaison direkt für die Gruppenphase qualifiziert und tritt damit erstmals seit 25 Jahren wieder im Europacup an. Arsenal, Stammgast in der Champions League, spielt indes erstmals seit 2000 wieder nur im "zweitklassigen" internationalen Wettbewerb. Im Jahr 2000 hatte der Klub den Uefa-Cup gewonnen, den Vorläufer der Europa League.

Uefa ermittelt nach Fan-Attacke gegen Mbappé

Die Uefa ermittelt nach einem Vorfall in der Champions League gegen den schottischen Meister Celtic Glasgow. Bei Celtics Heimniederlage gegen Paris Saint-Germain am Dienstag (0:5) hatte ein Fan in der ersten Halbzeit den Platz gestürmt und offenbar versucht, den Pariser Profi Kylian Mbappé zu treten. Der Angreifer wurde anschließend von Sicherheitskräften abgeführt. Der Kontroll-, Ethik- und Disziplinarausschuss der Uefa wird den Fall am 19. Oktober behandeln.

Celtic-Trainer Brendan Rodgers hatte sich bereits nach dem Spiel verärgert über das Verhalten des Fans geäußert. Er sei froh gewesen, dass die restlichen Zuschauer im ausverkauften Celtic Park den Störer ausgebuht hätten. „Die Reaktion sagt alles“, betonte Rodgers. „Es war absolut daneben und ich bin mir sicher, dass der Club den Fan bestrafen wird, wer immer das auch war. Sowas wollen wir nicht sehen.“

Dem Verein droht nun eine erneute Strafe. Bereits im Juli hatte Celtic umgerechnet knapp 23 000 Euro Strafe bezahlen müssen, weil Anhänger des Clubs in der Champions-League-Qualifikation gegen Linfield (2:0, 4:0) ein „unangemessenes Transparent“ gezeigt hatten. In den vergangenen Jahren wurde der schottische Spitzenclub wiederholt für das Fehlverhalten seiner Anhänger in europäischen Wettbewerben bestraft.

Werner will für „ganz großen Club spielen“

Für den 21 Jahre alten Nationalstürmer Timo Werner ist RB Leipzig offenbar nur eine Zwischenstation in einer Karriere. „Bisher bin ich mit Leipzig gut gefahren. Deshalb mache ich mir keine Gedanken, was in einem, zwei, drei Jahren ist“, sagte Werner der „Sport Bild“. „Aber natürlich will ich irgendwann einmal bei einem ganz großen Club spielen.“

An einen Wechsel innerhalb Deutschlands denkt Werner aber nicht. „Der FC Bayern ist auch ein großer Verein, aber für mich auch kein Thema, mit dem ich mich beschäftige“, sagte er.

International sei die Auswahl größer, so der Ex-Stuttgarter. „In Spanien gibt es mit Barca, Real und Atlético Madrid maximal drei Clubs“, sagte Werner. In der englischen Premier League habe er „Arsenal, Chelsea, Tottenham, Liverpool, Manchester United und Manchester City“ auf dem Zettel.

Überflieger Werner traf auch am vergangenen Wochenende nach einem Turbo-Sprint gegen den HSV
Überflieger Werner traf auch am vergangenen Wochenende nach einem Turbo-Sprint gegen den HSV © dpa | Daniel Reinhardt

Zuletzt hatten die spanischen Zeitung „Marca“ und „AS“ vom Interesse von Champions-League-Sieger Real Madrid an dem Sturmtalent berichtet. Clubchef Oliver Mintzlaff zeigte sich zuversichtlich, Werner lange bei den Sachsen halten zu können.

Den bis 2020 laufenden Vertrag des deutschen Nationalspielers will RB unbedingt verlängern. Einen Verbleib bei Leipzig schloss Werner aber nicht aus: „Vielleicht wird RB auch mal ein großer Club. Da bin ich mir sogar recht sicher.“ Die Vertragsverhandlungen geht Werner gelassen an. „Wenn ich jetzt nicht verlängere, heißt das nicht, dass ich im Sommer wechsle“, sagte der 21-Jährige: „Wenn der Vertrag fünf Jahre läuft, heißt es aber auch oft nicht, dass man fünf Jahre bleibt.“

Verlässt Gomez im Sommer Wolfsburg?

Kapitän Mario Gomez kann den VfL Wolfsburg trotz seines noch bis 2019 gültigen Vertrages auch nach dieser Saison vorzeitig verlassen. „Es wird so sein wie in diesem Sommer auch, dass wir uns nach der Saison zusammensetzen, um eine Lösung zu finden, ob wir weitermachen oder nicht“, sagte der aktuell wegen eines Bänderanrisses im Sprunggelenk verletzte 32-Jährige der „Sportbild“. Die Vereinbarung soll demnach erneut daran gekoppelt sein, ob der deutsche Meister von 2009 den Europapokal erreicht.

Im vergangenen Jahr hatte Nationalstürmer Gomez nach seiner Verpflichtung selbst die Vereinbarung mit dem Club für den Sommer 2017 öffentlich gemacht.

Heidel wehrt sich gegen Fan-Kritik

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hat sich vehement gegen die Fan-Kritik an seiner Transferpolitik gewehrt. „Mir sind Identität und Identifikation extrem wichtig“, sagte der Manager, der beim 3:1 gegen Stuttgart unter anderem als „Identitätsschänder“ bezeichnet worden war.

„Mir liegt die Nachwuchsförderung ganz besonders am Herzen“, betonte Heidel. „Wir werden jetzt viel Geld in die Hand nehmen, um Infrastruktur und Trainingsbedingungen der Knappenschmiede extrem zu verbessern. Es ist absolut unser Bestreben, unsere Talente top auszubilden und in den Profikader einzubauen.“

Protestbanner der Schalke-Fans gegen Heidel beim Heimspiel gegen Stuttgart:
Protestbanner der Schalke-Fans gegen Heidel beim Heimspiel gegen Stuttgart: "Vom Autohändler..." (nicht im Bild) "... zum Identifikationsschänder" © imago/Jan Huebner

Nach dem Wechsel des ausgebooteten Kapitäns Benedikt Höwedes zu Juventus Turin war massiv kritisiert worden, dass Schalke seine Identität verliere. Im aktuellen Kader stehen nur noch fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, vor gut zwei Jahren waren es noch 18.

Die Gelsenkirchener Ultras, die vor dem Stuttgart-Spiel auf Transparenten vor allem Heidel angegriffen hatten, begründeten ihre Kritik in ihrer Fanklub-Zeitschrift: „Der Umgang mit Bene (Höwedes/Anm. d. Red.) steht stellvertretend für die Entwicklung auf Schalke der letzten Monate: Verdiente Spieler werden respektlos behandelt, und unser Nachwuchs bekommt kaum noch Chancen, sich zu beweisen. Wir haben eine der besten Nachwuchsabteilungen des Landes und können kein Nutzen mehr daraus ziehen.“ Der eigene Nachwuchs werde „vom Hof“ gejagt.

Todt wird’s freuen: Rauball will Antrag für kürzere Transferfrist stellen

Liga-Präsident Reinhard Rauball will eine Verkürzung der Transferfrist in ganz Europa durchsetzen. „Ich werde im DFL-Präsidium den Antrag stellen, dass die Transferperiode verkürzt wird“, sagte der 70 Jahre alte Jurist der „Sport Bild“. „Bei einem entsprechenden Beschluss müsste darüber auf der Mitgliederversammlung im Dezember abgestimmt werden. Ist die Mehrheit der 36 Profivereine dafür, müsste ein entsprechender Antrag über den DFB an die internationalen Verbände gerichtet werden.“

In der englischen Premier League wurde bereits in der vergangenen Woche beschlossen, dass die Vereine in Zukunft alle Spielerwechsel bis zum Donnerstag vor dem ersten Liga-Spieltag abschließen müssen. Eine vergleichbare Regelung möchte Rauball auch für den deutschen Fußball erreichen und danach auf ganz Europa übertragen lassen.

„Dann wäre beispielsweise mit dem Datum 1. August 2018 die Transferperiode abgeschlossen“, sagte der Präsident von Borussia Dortmund. „In diesem Jahr hat es einen Rein- und Raus-Tourismus gegeben, der nicht mehr vertretbar ist. Deshalb muss da ein Pflock eingehauen werden.“ Zurzeit sind Transfers in den großen europäischen Ligen noch bis zum 31. August jedes Jahres möglich.

United wohl wochenlang ohne Pogba

Manchester United muss wohl längere Zeit auf Superstar Paul Pogba verzichten. Der Franzose hat sich zum Auftakt der Champions League gegen den FC Basel (3:0) nach Angaben von Teammanager José Mourinho eine Muskelverletzung zugezogen. „Erfahrungsgemäß fällt man damit mehrere Wochen aus“, sagte Mourinho.

Pogba geht enttäuscht vom Platz. Er wird länger fehlen
Pogba geht enttäuscht vom Platz. Er wird länger fehlen © Action Images via Reuters | JASON CAIRNDUFF

Pogba, der das Stadion auf Krücken verließ, musste wegen der Verletzung bereits in der 19. Minute ausgewechselt werden. Sein Ersatz Marouane Fellaini brachte United bei der Rückkehr der Red Devils in die Königsklasse mit seinem Führungstreffer auf die Siegerstraße (35.).

Mourinho war dennoch nicht zufrieden mit seiner Mannschaft. Nach dem 2:0 durch Romelu Lukaku (53.) habe United aufgehört, „ernsthaft Fußball zu spielen“, klagte der Portugiese. „Wir haben Fantasie-Fußball gespielt, Playstation-Fußball“, schimpfte er. „Ich mag das nicht, du musst deinen Gegner respektieren.“

Struth kritisiert Dembélé für Streik

Der einflussreiche Spielerberater Volker Struth hat das Verhalten von Ousmane Dembélé vor dessen Wechsel zum FC Barcelona kritisiert. „Wegen Typen wie Dembélé habe ich einen Scheiß-Ruf“, sagte Struth der „Sport Bild“ und ergänzte. „Ich ärgere mich darüber, dass es heißt, die Berater hätten dafür gesorgt, dass Dembélé nicht mehr zum Training kommt. Die Berater! Also auch ich. Darauf habe ich keinen Bock mehr. So ein Verhalten eines Spielers geht gar nicht.“

Der 20-jährige Dembélé hatte mit einem Trainingsstreik bei DFB-Pokalsieger Dortmund seinen Wechsel nach Barcelona provoziert. „Ich würde mich sofort von einem Spieler trennen, der das macht. Wo kommen wir denn da hin?“, sagte Struth, der beim HSV die Profis Bobby Wood und André Hahn berät.

DFB plant Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga

Der DFB plant eine Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga. Das bestätige Präsident Reinhard Grindel in Hamburg. Der MDR berichtete zudem, dass ein entsprechender Beschluss des DFB-Vorstandes noch in diesem Jahr fallen solle, sodass bereits in der kommenden Saison die bisherigen Qualifikationsspiele wegfallen könnten.

„Ich unterstütze diese Initiative und werde wie meine Kollegen in den anderen Landes- und Regionalverbänden nun in den nächsten Wochen intensiv mit den Vereinen über die möglichen Modelle diskutieren“, sagte der sächsische Verbandspräsident Hermann Winkler dem MDR. „Die Meinung der Vereine ist mir sehr wichtig, um dann bei einer Abstimmung auch die Interessen der Betreffenden zu vertreten.“

Es seien bereits mehrere Modelle vom Spielausschuss vorgestellt und diskutiert worden. Eine Variante sehe vor, dass aus allen fünf Regionalligen der jeweils Erstplatzierte aufsteigt – und aus der 3. Liga fünf Vereine absteigen. Dafür müsste die 3. Liga von 20 auf 22 Teilnehmer aufgestockt und um vier Spieltage verlängert werden.

Weiterhin könnte ein rollierendes System eingeführt werden, in dem für fünf Jahre beschlossen wird, welche drei Erstplatzierten direkt aufsteigen. Die beiden weiteren Regionalliga-Gewinner würden dann einen vierten Aufstiegsplatz ausspielen. Es würde vier Drittliga-Absteiger geben. Alle zur Debatte stehenden Modelle sehen die Beibehaltung der fünf Regionalligen vor.

In Bildern: Ribéry rastet nach Auswechslung aus

Ribéry rastet nach Auswechslung aus

Oans...
Oans... © Imago/Ulmer
...zwoa...
...zwoa... © Imago/Panoramic International
...g'pfeffert!
...g'pfeffert! © Imago/Sven Simon
Franck Ribéry war ob seiner Auswechslung gegen den RSC Anderlecht (3:0) derart empört, dass er sein Trikot Richtung Ersatzbank pfefferte
Franck Ribéry war ob seiner Auswechslung gegen den RSC Anderlecht (3:0) derart empört, dass er sein Trikot Richtung Ersatzbank pfefferte © Imago/Laci Perenyi
Zuvor hatte der Franzose noch Thomas Müller den Handschlag verweigert...
Zuvor hatte der Franzose noch Thomas Müller den Handschlag verweigert... © Imago/MIS
...und auch Trainer Carlo Ancelotti seine Meinung gegeigt
...und auch Trainer Carlo Ancelotti seine Meinung gegeigt © Imago/Philippe Ruiz
Nach seinem Ausraster konnte sich der Mittelfeldstar kaum beruhigen
Nach seinem Ausraster konnte sich der Mittelfeldstar kaum beruhigen © Imago/MIS
Sportdirektor Hasan Salihamidzic nahm sich deshalb des Wüterichs an
Sportdirektor Hasan Salihamidzic nahm sich deshalb des Wüterichs an © Imago/MIS
Ribéry war schon während des Spiels durch negative Körpersprache aufgefallen
Ribéry war schon während des Spiels durch negative Körpersprache aufgefallen © Imago/Sven Simon
Und auch Kollege Arjen Robben war über die Leistung zum Champions-League-Auftakt nicht zufrieden
Und auch Kollege Arjen Robben war über die Leistung zum Champions-League-Auftakt nicht zufrieden © Imago/Panoramic International
Mit dem Trikotwurf hat das
Mit dem Trikotwurf hat das "Enfant terrible" bei den Bayern eine weitere Baustelle eröffnet © Imago/MIS
Salihamidzic und Ancelotti äußerten bereits ihr Missfallen über die Reaktion des Profis
Salihamidzic und Ancelotti äußerten bereits ihr Missfallen über die Reaktion des Profis © Imago/MIS
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