Hamburg.

Heribert Bruchhagen wusste bereits wenige Sekunden nach dem 0:2 des HSV gegen RB Leipzig Bescheid. Von Ehefrau Angelika habe er schon gehört, dass dieser Eurosport-Player wieder seine Tücken hatte, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende am späten Freitagabend und nahm in Sachen „pixelfreies Fußballgucken“ direkt mal die Deutsche Fußball-Liga in die Pflicht. Christian Seifert, der DFL-Chef, müsse nun eingeschaltet werden.

Und tatsächlich dauerte es nicht einmal 24 Stunden nach der erneut ruckeligen TV-Übertragung, ehe die erhoffte DFL-Reaktion folgte. Die betroffenen Fans seien „zurecht unzufrieden“, hieß es in einer Erklärung, „ebenso wie Eurosport selbst und die DFL“. Der Verband werde Anfang dieser Woche gemeinsam mit Eurosport darüber sprechen, „wie künftig die hohen Standards der Bundesliga durchgehend gewährleistet werden können“.

Eine Frage, die auch HSV-Trainer Markus Gisdol interessierte. Nachdem bereits der HSV-Sieg gegen Köln (3:1) nur teilweise übertragen werden konnte, riss dem Coach nun der Geldulds­faden. „Das ist eine Katastrophe. Das würde mir auch auf den Keks gehen, wenn ich zu Hause wäre, und ich kann das Spiel nicht sehen“, schimpfte Gisdol, der die erneute TV-Panne durchaus persönlich nahm: „Mein Vater kriegt das schon nicht mehr hin, er weiß nicht, wie das mit dem Internet funktioniert.“

Eine Kritik, die bei Eurosport nur bedingt ankam. So teilte der Sender eilig mit, „dass 98 Prozent des Spiels von allen Zuschauern problemlos gesehen werden konnte. Die Probleme, die einige User hatten, können bei Streaming-Produkten gegebenenfalls auftreten, und wir bedauern sehr, dass es einige technische Störungen gab.“

Gisdol blieb auch am Tag nach dem 0:2 bei seiner Meinung: „Da muss ein Punkt gesetzt werden, so kann es nicht gehen.“ Und erst einmal in Fahrt, stellte der HSV-Trainer auch die grundsätz­liche Frage nach der Sinnhaftigkeit von Freitagsspielen nach Länderspielen: „So machen wir die Spieler kaputt.“

Die nächste HSV-Partie (in Hannover) findet im Übrigen am kommenden Freitag statt – exklusiv übertragen von: Eurosport.