Hamburg. Während Mischa Zverev seine Absage für das Abstiegsduell rechtfertigt, muss sein jüngerer Bruder Alexander deutliche Kritik einstecken.

Der Hamburger Tennisprofi Mischa Zverev hat seinen Verzicht auf die Teilnahme am Play-off-Spiel im Davis Cup vom 15. bis 17. September in Portugal verteidigt. "Ohne Vorbereitung fühle ich mich auf Sand nicht so wohl und kann daher die Last nicht auf meinen Schultern tragen", sagte der 30-Jährige bei Eurosport und meinte: "Wir haben gute Spieler auf Sand, da könnte ich nichts Gutes leisten. Es wäre eine sinnlose Reise."

Am Rande der US Open hatte sich der Weltranglisten-37. Zverev zweimal mit Teamkapitän Michael Kohlmann getroffen. Beim Sandplatzturnier in Genf hatte er zwar in dieser Saison das Finale erreicht, das sei aber "nach acht Wochen Vorbereitung" gewesen, sagte Mischa Zverev, der in New York im Achtelfinale ausgeschieden war.

Auch sein jüngerer Bruder Alexander Zverev hatte sich nicht für eine Nominierung für die Partie in Lissabon zur Verfügung gestellt. "Mit Sascha habe ich darüber noch nicht gesprochen", behauptete Mischa Zverev weiter.

Steeb kritisiert Alexander Zverev

Vor allem Alexander Zverev muss indes Kritik für seine Absage einstecken. "Sascha Zverev hat die falsche Entscheidung getroffen", sagte der zweimalige Davis-Cup-Champion Carl-Uwe Steeb der "Welt": "Er muss Verantwortung übernehmen. Doch er hat es verpasst, ein Zeichen zu setzen. Auch für den Nachwuchs, um zu zeigen, wie wichtig der Davis Cup ist. Wenn er in und mit Deutschland wirklich etwas erreichen will, dann muss er persönliche Dinge hinten anstellen."

Kommentar: Egoist Zverev riskiert die Herzen der Fans

Das deutsche Team, das auch auf Philipp Kohlschreiber (Augsburg) verzichten muss, tritt mit Jan-Lennard Struff (Warstein) und Cedrik-Marcel Stebe (Vaihingen/Enz) sowie den Debütanten Yannick Hanfmann (Karlsruhe) und Tim Pütz (Frankfurt) an. "Es ist extrem ärgerlich und enttäuschend, dass die drei deutschen Topleute für so eine Partie, in der wir wirklich absteigen können, nicht zur Verfügung stehen", sagte der 50 Jahre alte Steeb, von 1999 bis 2001 selbst DTB-Kapitän.