Hamburg. St. Paulis Trainer Janßen bleibt trotz der aktuellen Verletzungen zuversichtlich

Die Gelassenheit, mit der St. Paulis Cheftrainer Olaf Janßen mit den Hiobsbotschaften der vergangenen Tage umgeht, ist schon bemerkenswert. Bekanntlich hatte sich nach Stürmer Aziz Bouhaddouz am Dienstagnachmittag auch der torgefährliche zentrale Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann (drei Saisontreffer) im Training einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Da sich auch Abwehrchef Lasse Sobiech nach seiner vor dreieinhalb Wochen erlittenen Kopfverletzung erst wieder im vorsichtigen Aufbautraining befindet, wird Janßen beim kommenden Zweitligaspiel am Montagabend (20.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg auf eine gesamte zentrale Achse verzichten müssen.

„Die Ausfälle sind schade und eine Verkettung unglücklicher Umstände. Aber es trifft mich in keiner Weise, sondern gehört eben dazu. Wir haben 28 Spieler im Kader und trainieren seit Beginn der Vorbereitung so, dass wir allen eine Chance geben wollen. Jede Verletzung eines Spielers ist immer auch eine Chance für einen anderen“, sagte Olaf Janßen am Mittwoch nach dem Vormittagstraining, bei dem es keine weiteren Ausfälle zu beklagen gab. „Ich bin überzeugt, dass der eine oder andere am Montag seine Chance nutzen wird.“

Ganz ähnlich schätzt auch Bernd Nehrig die Situation ein. Der defensive Mittelfeldspieler, der in der diesjährigen Sommervorbereitung ebenfalls einen Bänderriss erlitten, aber schon zwei Wochen später wieder gespielt hatte, sagte am Mittwoch: „Die Jungs, die bisher vermeintlich hintendran waren, werden jetzt die Aufgaben übernehmen. Ich bin guter Dinge, dass sie die Leistung, die sie im Training zeigen, auch im Spiel abrufen werden. Die Jungs brennen und haben Qualität.“ St. Paulis Kapitän geht dabei davon aus, dass der bundesligaerfahrene Johannes Flum für Buchtmann in die Startelf rücken wird. „Flumi ist zuletzt gegen Heidenheim reingekommen, als ich verletzt ausgewechselt werden musste, und hat das Siegtor erzielt. Torgefährlich ist er also auch“, sagte Nehrig.

Ob auch Bouhaddouz und Buchtmann nach ihren Bänderrissen im Sprunggelenk so schnell wie Nehrig im Juli wieder in den Wettkampf zurückkehren werden, ist längst nicht sicher. „Das hängt auch immer davon ab, wie groß die Schwellung ist und wie sehr die Kapsel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zudem ist es typ- und charakterabhängig, wie man mit Schmerzen umgeht“, sagte Nehrig. Trainer Janßen geht eher von drei bis vier Wochen aus, ehe Bouhaddouz und Buchtmann wieder voll einsatzfähig sind. Damit könnten sie sogar alle vier Zweitligaspiele, die inklusive des Nürnberg-Spiels innerhalb von nur zwölf Tagen auf dem Programm stehen, verpassen.