Einzug ins Halbfinale war ein hartes Stück Arbeit. Nun will die Mannschaft um Superstar Georg Grozer auch eine Medaille holen.

Kattowitz. Nach ihrem Einzug ins EM-Halbfinale spürten die deutschen Volleyballer die Erschöpfung. „Ich bin sehr erleichtert und ziemlich müde. Es war ein sehr hartes Stück Arbeit“, sagte Kapitän und Zuspieler Lukas Kampa nach dem mühsamen 3:1 am Donnerstag im Viertelfinale gegen den Weltranglisten-27. Tschechien.

Erstmals seit 24 Jahren erreichten die Deutschen wieder ein EM-Halbfinale und sind nur noch einen Sieg von ihrer ersten Medaille bei einer Europameisterschaft entfernt.

Am Sonnabend (17.30 Uhr/kostenloser Live-Stream von Sport1) in Krakau trifft die Mannschaft von Nationaltrainer Andrea Giani auf Serbien, das Bulgarien 3:0 besiegte. „Wir versuchen, jetzt noch ein Spiel zu gewinnen. Dazu müssen wir den Kopf freibekommen“, sagte der italienische Coach. „Ich glaube, es wird leichter, weil wir auf eines der großen Teams treffen.“

Nervöser und fehlerhafter Auftakt

Vor ihrem vierten Sieg bei der Endrunde war den Deutschen die Anspannung deutlich anzusehen. Sie leisteten sich viele Fehler und kamen nur schwer in die Gänge. „Wir haben nicht gut angefangen und nicht das umgesetzt, was wir wollten“, meinte Kampa. „Überhaupt kein Druck von der Aufschlaglinie, Fehler ohne Ende. Wir waren nervös, fahrig und umso schöner, dass wir es noch rumreißen.“

Der WM-Dritte von 2014 trat geschlossen als Mannschaft auf, als es darauf ankam. Und dann war da natürlich noch Georg Grozer. Der Diagonalangreifer war mit 23 Punkten mal wieder der beste deutsche Angreifer. „Halbfinale hört sich ziemlich geil an. Das war unser großes Ziel“, sagte Außenangreifer Ruben Schott. Nun wollen sich Grozer & Co. den Traum von der Medaille auch erfüllen.