Hamburg. Zweitliga-Volleyballerinnen stellen Team für Saison 2017/18 vor. Ziel: besser als Platz neun

Das Proklamieren ambitionierter Saisonziele hat den Volleyballfrauen des VT Hamburg in der von der Kupferhütte Aurubis subventionierten Vergangenheit selten gutgetan. Zu oft zerbrach die Mannschaft an den zu hohen Erwartungen. Deshalb war es wenig verwunderlich, dass Präsident Volker Stuhrmann am Mittwochabend bei der Präsentation des Teams für die Saison 2017/18, die zweite Spielzeit in der Zweiten Liga Nord seit dem durch den Aurubis-Ausstieg erzwungenen Abstieg, Bescheidenheit walten ließ. „Wir wollen besser abschneiden als in der Vorsaison“, sagte der 69-Jährige, was angesichts eines neunten Platzes 2016/17 nicht sonderlich ambitioniert wirkt für einen Club, der innerhalb von drei Jahren die Rückkehr in die Bundesliga anstrebt.

Andererseits lässt diese Aussage deutlich Luft nach oben, und genau das ist die Hoffnung der Verantwortlichen. Der neue Cheftrainer Jan Maier, als Nachfolger für Slava Schmidt vom Drittligisten SC Alstertal-Langenhorn gekommen, versprach in der Golf Lounge in Billwerder den anwesenden Sponsoren und Medienvertretern, „dass wir nicht gegen den Abstieg spielen werden“. Stuhrmann hält das deutlich verjüngte und um acht hauptsächlich aus der Dritten Liga rekrutierte Neuzugänge ergänzte Team „im positiven Sinn für eine Wundertüte. Ich sehe im Training, dass die Mädels unbedingt lernen wollen.“

Der Präsident bat einmal mehr Wirtschaft und Politik um Unterstützung. Der Etat von 200.000 Euro ist noch nicht ganz gedeckt, Stuhrmann versprach jedoch, persönlich dafür zu bürgen, dass alle Verpflichtungen eingehalten würden. „Trotzdem brauchen wir Hilfe, wenn wir langfristig überleben wollen.“ Dass sie das wollen, unterstreicht der Fakt, dass Maier, der seinen Assistenten Matthias Krause mit nach Neugraben brachte, einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. Der 45-Jährige, im Hauptberuf IT-Spezialist in der Mineralölbranche, hält die Strukturen beim VTH weiterhin für erstligareif. „Möglichkeiten, wie wir sie haben, hat keine Handvoll anderer Zweitligaclubs“, sagte er.

Nun gilt es, diese auch zu nutzen. Saskia Radzuweit (26), eine von sechs aus der vergangenen Saison verbliebenen Spielerinnen und als Nachfolgerin für Karine Muijlwijk neue Kapitänin, ist guter Dinge: „Wir sind breiter aufgestellt und haben ein Team, das lernen will. Nun müssen wir schauen, was rauskommt.“ Zum ersten Mal geht das am 16. September. Dann gastiert zum Ligaauftakt um 19 Uhr BBSC Berlin in der CU-Arena.