New York. Klare Niederlage in der ersten Runde der US Open – Zverev-Brüder mit Mühe weiter

Enttäuscht schulterte Angelique Kerber ihre Tennistasche und verließ nach einem bitteren Erstrunden-Aus eilig die Stätte ihres Vorjahres-Triumphs. Mit dem unerwartet klaren 3:6, 1:6 gegen die Japanerin Naomi Osaka (19) bei den US Open hat die zweimalige Grand-Slam-Siegerin den nächsten Tiefpunkt erreicht. Die Titelverteidigerin zeigte knapp ein Jahr nach ihrem Sieg in New York erneut eine enttäuschende Leistung. Nach 64 Minuten war die Partie gegen die respektlos auftretende Weltranglisten-45. vorbei, Kerber wehrte sich wieder einmal zu wenig.

Die Debatten, ob die Kielerin in New York nach einer bislang enttäuschenden Saison den Wendepunkt schaffen kann, waren damit nach dem zweiten Turniertag obsolet. Die Nummer sechs der Welt setzte ihre schwachen Ergebnisse in dieser Saison auch in New York fort; an jenem Ort, an dem sie 2016 mit dem Sprung auf Platz eins der Weltrangliste zu Deutschlands Tennisliebling aufgestiegen war und den sie als „magisch“ bezeichnet hatte. Nun wird sie aus den Top 12 fallen.

„Sie hat wirklich mit der Körpersprache alles versucht, aber spielerisch fehlten da diese Messerstiche, das aggressive Spiel mit Selbstvertrauen, das kam nicht, und das hat Osaka unheimlich gut ausgenutzt“, sagte die deutsche Damen-Chefin Barbara Rittner. Mit einem Doppelfehler schenkte Kerber der Japanerin im ersten Satz bei 3:4 die Möglichkeit zum Break und gab anschließend das Spiel ab. Mit einer Vorhand ins Netz beim Return überließ sie Osaka wenig später den ersten Durchgang. Ihre beiden Trainer Torben Beltz und Benjamin Ebrahimzadeh saßen mit ernsten Mienen auf der Tribüne. Helfen konnten sie Kerber nicht. Der 29-Jährigen fehlt inzwischen jegliches Zutrauen auf dem Court.

Erfolgreicher waren in der Nacht zum Dienstag die Hamburger Zverev-Brüder. Sie zogen in die zweite Runde ein – allerdings mit unerwartet viel Mühe. Der als Mitfavorit gehandelte Alexander Zverev (20) gewann um 2.04 Uhr Ortszeit gegen den Qualifikanten Darian King aus Barbados 7:6 (11:9), 7:5, 6:4. Sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa benötigte sogar fünf Sätze, um sich gegen den Wildcard-Inhaber Thai-Son Kwiatkowski aus den USA, Nummer 710 der Welt, durchzusetzen. Am Ende hieß es 7:6 (7:5), 4:6, 4:6, 7:5, 6:3. Carina Witthöft (22) aus Wentorf bei Hamburg konnte gegen die an 16 gesetzte Lettin Anastasija Sevastova drei Satzbälle nicht nutzen und verlor 5:7, 1:6.