Hamburg/München.

An diesem Dienstag ist Vorstandssitzung beim HSV. Clubchef Heribert Bruchhagen und Finanzvorstand Frank Wettstein werden sich dann vor allem um eine Stellungnahme kümmern. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ermittelt gegen den HSV wegen der Aussagen von Investor Klaus-Michael Kühne. Der 80-Jährige hatte in einem TV-Interview bei „Sky“ gesagt, dass er den Transfer von André Hahn von Borussia Mönchengladbach zum HSV nur finanzieren werde, wenn der Club gleichzeitig mit Stürmer Bobby Wood verlängert. Beide Spieler sind Klienten von Berater Volker Struth, dem eine Nähe zu Kühne nachgesagt wird. Ein Interessenkonflikt? Eine Einflußnahme und damit ein Verstoß gegen die 50+1-Regel im deutschen Profifußball? Am späten Montagabend äußerte sich nun der mächtige Agent in der TV-Sendung „Sky 90“ bei Moderator Patrick Wasserziehr. Struth sprach dabei über...
Seine Nähe zu Investor Kühne: „Ich habe zu Herrn Kühne ein gutes Verhältnis, was nichts damit zu tun hat, dass ich sein Berater bin oder war. Ich habe mit Herrn Kühne damals zwei-, dreimal gesprochen. Da bin ich auch ein bißchen reingedrängt worden. Und da hätte ich mich vor einem Jahr auch deutlicher äußern können, als die Kritik aufkam an meiner Person aufkam.“
Wie er die Aussagen zu Hahn und Wood sieht: „Herr Kühne ist vielleich mit der einen oder anderen Aussage zu weit gegangen. Aber nur, weil er den HSV liebt. Er möchte dem Club unbedingt helfen. Und da kann er schon einmal etwas emotionaler werden. Man muss das mal sachlich sehen. Was Herr Kühne gesagt hat, ist doch ganz verständlich. André Hahn ist für den HSV ein Top-Transfer. Und wenn dann beispielsweise Bobby Wood wechselt, dann weist Herr Kühne darauf hin, dass der HSV dann einen guten Spieler verliert.“
Zu den DFL-Ermittlungen: „Dass da Vereinspolitik betrieben worden sein soll, weise ich klar zurück.“
Ob er Manager beim HSV sein könnte? „Die Frage ist mir oft gestellt worden. Das klingt jetzt arrogant, aber ich würde den Job jetzt nicht so schlecht machen, wenn man sich die vielen Personalwechsel beim HSV mal ansieht.“