Hamburg . St. Paulis Trainer will in der Länderspielpause die taktischen Systeme verfestigen

Nach zwei freien Tagen, an denen die Fußballprofis des FC St. Pauli ihren in letzter Sekunde realisierten 1:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim in Ruhe genießen konnten, starten sie an diesem Dienstagvormittag in eine knapp zweiwöchige Trainingsphase. Da am kommenden Wochenende keine Punktspiele in den Profiligen stattfinden und St. Pauli sogar erst am übernächsten Montag (11. September) in Nürnberg seine nächste Zweitligapartie bestreiten wird, bietet sich die Chance für Cheftrainer Olaf Janßen, andere Schwerpunkte im Training zu setzen, als es zuletzt möglich war.

Dies bekommen seine Spieler schon zum Auftakt an diesem Dienstag zu spüren, denn das Trainerteam hat gleich mal einen erneuten Laktattest angesetzt. „Wir wollen eine Rückmeldung darüber bekommen, wie wir bisher gearbeitet haben“, begründet Janßen. Anhand der individuellen Werte sollen sich die Spieler danach „den letzten Schliff im konditionellen Bereich holen“, wie es Janßen formuliert.

Die vergleichsweise lange Trainingsphase will der Trainer zudem nutzen, um an den taktischen Varianten zu arbeiten. „Die beiden Systeme, die unser Spiel ausmachen, wollen wir weiter verfestigen“, sagt der 50-Jährige. Konkret geht es dabei um das Spiel mit einer 4-4-2-Formation, also mit zwei Stürmern, sowie einem 4-2-3-1 mit einem Stürmer und einer hängenden Spitze sowie zwei offensiven Außenbahnspielern, die auch immer wieder in den Strafraum eindringen. „Wir wollen dahin kommen, dass wir das immer wieder auf Knopfdruck verändern können“, sagt Janßen.

Beim jüngsten 1:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim war noch die Halbzeitpause nötig, um den dringend gebotenen Systemwechsel vom 4-4-2 auf das in diesem Spiel wesentlich besser funktionierende 4-2-3-1 vorzunehmen. „Rein personell hätte man auch schon während der ersten Halbzeit wechseln können. Aber ich musste dazu schon noch einiges erklären, was wir strukturell damit erreichen und in welchen Räumen wir agieren wollen“, berichtete Janßen.

Zwei zentrale Spieler für die beiden Spielsysteme stehen St. Paulis Trainer bis Mitte kommender Woche allerdings nicht zur Verfügung. Stürmer Aziz Bouhaddouz bestreitet mit dem Nationalteam Marokkos am Freitag und am kommenden Dienstag zwei WM-Qualifikationsspiele gegen Mali. „Vielleicht komme ich ja mit einer positiven Energie zurück“, sagte der in der Liga noch erfolglose Torjäger der vergangenen Saison. Der offensive Mittelfeldakteur Mats Möller Daehli steht im Aufgebot Norwegens für die WM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan am Freitag und am Montag in Stuttgart gegen Weltmeister Deutschland.