Hamburg. Wedel und Osdorf trennen sich 2:2, Hamm ist in der Bredouille. Kracher für Altona 93 folgen weiter Schlag auf Schlag.
Raus mit den Emotionen. Mit dem Trikot über den Kopf gezogen sprintete Wedels Tim Vollmer jubelnd zur Mittellinie und fiel Torhüter Stefan Steen nach dem 2:1 (75.) in die Arme. Die beiden Wedeler hatten im Oberliga-Derby gegen Osdorf bereits nach sechs Minuten unfreiwillig in Co-Produktion für das 0:1 der Gäste gesorgt, als Steen dem verdutzten Vollmer den Ball ungenau zuspielte und Gian-Luca d`Agata der Nutznießer war. „Ich weiß auch nicht, was er sich dabei gedacht hat“, so Vollmer später zu dieser Szene. „Über sein 2:1 hat er sich natürlich genau so gefreut wie ich wegen dem, was wir da verbockt hatten.“ Nur hielt das schmeichelhafte Führungstor nicht, Jeremy Wachter besorgte für Osdorf den 2:2-Endstand. Wedels Trainer Jörn Großkopf: „Auch wenn wir schlechter waren, hätten wir das Ergebnis über die Zeit bringen müssen.“
Schneider macht konstant Druck. Während das Sturmduo des FC St. Pauli aus Aziz Bouhaddouz und Sami Allagui weiter vom ersten Saisontreffer träumt, betreibt Jan-Marc Schneider in der Regionalliga Nord Eigenwerbung. Dem Doppelpack des 23-jährigen Angreifers des FC St. Pauli II gegen Hildesheim folgten beim 6:1-Kantersieg in Jeddeloh erneut zwei Treffer (5., 41.). Fünf Saisontore in vier Spielen lautet Schneiders starke Zwischenbilanz. Falls St. Paulis Cheftrainer Olaf Janßen einen sicheren Elfmeterschützen sucht, kann er sich ebenfalls bei der „Zweiten“ bedienen. Joel Keller verwandelte zweimal vom Punkt (21., 66.).
HSV II bleibt Spitze. Mit einem 1:0 bei Drochtersen/Assel verteidigte der HSV II die Tabellenführung in der Regionalliga Nord. Zum ersten Mal in dieser Saison mussten die kleinen Rothosen ohne einen Treffer ihres Torjägers Törles Knöll gewinnen. Der war dafür beteiligt an einer wunderschönen Ballstafette, die Jonas Behounek zum Tor des Tages verwertete (38.).
„Wir haben über 60 Minuten eine große Dominanz ausgeübt. Unser Ziel bleibt es, das über 90 Minuten zu schaffen“, analysierte HSV II-Coach Christian Titz. „Doch die schwierigen Spiele kommen jetzt, wenn die Plätze schlechter werden. Da werden wir unsere Spielidee auch mal anpassen müssen.“ Euphorie schüren ob des Tabellenplatzes wollte Titz nicht: „Träume sind wichtig. Ohne Träume hat ein Fußballer keine Ziele und erreicht nicht viel. Aber geträumt haben schon viele. Wir wollen weiter durch harte Arbeit und Leistung überzeugen und eine sehr gute Saison spielen.“
Altonas große Zeit. Die Kracher für Regionalligist Altona 93 folgen weiter Schlag auf Schlag. Heute Abend ist der AFC live im TV zu sehen. Sport1 überträgt das reizvolle Duell beim Aufstiegsanwärter VfB Lübeck von der Lohmühle. Anpfiff ist um 20.15 Uhr. Ein noch viel größerer Hammer steht am kommenden Sonntag um 17 Uhr auf dem fußballerischen Speiseplan. Altona 93 trägt an der heimischen Adolf-Jäger-Kampfbahn ein Freundschaftsspiel gegen den englischen Premiere League -Club Huddersfield Town aus. Die Truppe des früheren Profis David Wagner schaffte im Sommer sensationell den Aufstieg, startete mit sieben Punkten aus drei Spielen ohne Gegentor in die neue Saison. Nach dem sensationellen 3:3 gegen West Ham United (3:3) erwartet Altonas Fans also der nächste Knüller. Indirekt bedanken können sich die Fans beim Norddeutschen Fußball-Verband (NFV). Dieser verlegte das eigentlich vorgesehene Heimspiel von Altona 93 gegen Braunschweig II wegen der Gefahr gewaltbereiter Auswärtsfans auf den 20. September. Altona zeigt sich pfiffig, nutzte die Lücke im Spielplan aus...
Gala auf dem Prüfstand. Das 8:0 von Bezirksligist Hamm United bei Teutonia 05 II am 13. August hat ein Nachspiel. Die Teutonen haben Einspruch eingelegt. Stürmer Pascal Pietsch, der an allen Toren beteiligt war (Abendblatt berichtete), soll nicht spielberechtigt gewesen sein. „Wir haben uns mit Pascal am Freitag vor dem Spiel auf den Wechsel geeinigt, die Dokumente unterschrieben und beim Hamburger Fußball-Verband (HFV) in Jenfeld in den Briefkasten geworfen, da der Verband ab 12 Uhr geschlossen hat. Somit hätte der HFV Pascal am Montag rückwirkend die Spielberechtigung erteilen müssen“, sagte Hamm Uniteds Teammanager Jassi Huremovic. „Doch Teutonia informierte uns, dass die Kopie des Personalausweises in den Unterlagen fehlte. Das stimmt aber nicht.“
Für die Verhandlung vor dem Sportgericht am kommenden Mittwoch um 17.30 Uhr ist Huremovic zuversichtlich. „Wir haben Zeugen und alles dokumentiert.“ Marc Hartmann, Liga-Obmann von Teutonia II, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.