Hamburg. Trotz Schmerzen spielten die Olympiasiegerinnen am Rothenbaum souverän. “Bei jeder Bewegung hat es eine Rippe rausgehauen.“

Erst gequält, dann behandelt, jetzt unaufhaltbar? Die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst stehen im Finale der World Tour am Hamburger Rothenbaum (Sonnabend 14 Uhr, ZDF live). Sie setzten sich im Halbfinale gegen die Kanadierinnen Sarah Pavan/Melissa Humana-Paredes souverän mit 2:0 (21:15, 21:14) durch und haben 75.000 Dollar Preisgeld schon sicher. „Es sieht souverän aus, ist aber hart“, sagte die 31 Jahre alte Ludwig nach dem doppelten Kraftakt gegen Kanada und die Schweiz

"Wir glauben an uns und schauen von Spiel zu Spiel. Erwartet haben wir den Einzug ins Finale aber nicht, deswegen kann ich gar nicht aufhören zu lächeln", sagte Ludwig: "Hier in unserer Heimat vor diesem tollen Publikum zu spielen ist einfach klasse und vielleicht ein kleiner Vorteil für uns."

Ärzte und Physiotherapeuten halfen den "Golden Girls"

Dass Ludwig/Walkenhorst am Freitag überhaupt noch im Sand standen, war vor allem ein Verdienst der medizinischen Abteilung mit Dr. Michael Tank. „Die macht einen 24-Stunden-Job und das seit Wochen“, sagte Walkenhorst. Am Vortag stand die Blockerin kurz vor der Aufgabe. „Eigentlich saßen wir schon zusammen und haben gesagt: So geht es nicht. Bei jeder Bewegung hat es eine Rippe rausgehauen. Doch dann habe ich den Trainer angestoßen, ich will es probieren“, berichtete Walkenhorst.

Anouk Verge-Depre (Schweiz) und Kira Walkenhorst (Deutschland)
Anouk Verge-Depre (Schweiz) und Kira Walkenhorst (Deutschland) © WITTERS | TimGroothuis

Die 26-Jährige, die seit Wochen auch von einer Schulterblessur gehandicapt ist, hielt durch. „In der Nacht habe ich mir mehrmals ein neues Wärmekissen bringen lassen. Dann ging die Behandlung weiter“, berichtete Walkenhorst: Mit Erfolg. „Bei harten Schlägen tat es schon weh, aber das Adrenalin hilft“, sagte Walkenhorst.

Am Nachmittag hatte das Duo vom Hamburger SV im Viertelfinale Anouk Vergé-Dépré/Joana Heidrich aus der Schweiz mit 2:0 bezwungen. Ludwig/Walkenhorst fehlt damit noch ein Sieg, um ihren Triumph vom Vorjahr zu wiederholen. Ein Turniergewinn am Sonnabend würde ein Preisgeld von 100.000 Dollar einbringen.

Die Weltranglistenzweiten Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) waren hingegen in der Runde der letzten Acht am brasilianischen Top-Duo Larissa/Talita mit 0:2 (17:21, 10:21) gescheitert.

Bei den Männern gewannen Markus Böckermann und Lorenz Schümann (Hamburg/Kiel) ihr Achtelfinale 2:0 (21:19, 21:17) gegen die US-Amerikaner Theodore Brunner/Casey Patterson und treffen im Viertelfinale am Sonnabend auf die Polen Bartosz Losiak/Piotr Kantor. Jonathan Erdmann und Armin Dollinger (Berlin/Garching) schieden in der Runde der letzten 16 gegen Spaniens Duo Pablo Herrera/Gavira Collado mit 0:2 (12:21, 13:21) aus.