London präsentierte sich zum Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften noch einmal von seiner sympathischsten Seite. Blauer Himmel, Sonnenschein, aber vor allem: wie immer ein großartig mitgehendes Publikum, das die Sportler in einer Art und Weise feierte, wie sie es sonst selten erleben. Und wie sie es bei der 17. WM in zwei Jahren in Katar sicher nicht erleben werden.

Dort muss die deutsche Mannschaft ihre Generalprobe für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio abliefern. Für den sportlichen Höhepunkt in Japan wird sie jetzt aufgebaut. Bange sein muss ihr davor nicht. In London ist ein sehr junges Team an den Start gegangen, nur neun der 71 Athleten haben die 30 Jahre schon überschritten, von den Medaillengewinnern niemand. Wirkliche Enttäuschungen gab es wenige. Und wenn, dann ausgerechnet von so erfahrenen Ex-Weltmeistern wie David Storl, Raphael Holzdeppe oder Robert Harting.

Bis auf den Berliner Diskuswerfer werden dennoch auch sie in Tokio noch einmal angreifen. Hinzu kommen Olympiasieger Christoph Harting, der Olympiadritte Daniel Jasinski (beide Diskus), Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Hürdensprinterin Cindy Roleder. Ein Korsett an Routiniers, wie es jede Mannschaft braucht. Aber auch die Jugend bot in London Grund für Optimismus, sammelte neben ordentlichen Platzierungen viele wichtige Erfahrungen. Die Sprintstaffel um Gina Lückenkemper hat ihre besten Zeiten vor sich. In den längeren Laufdisziplinen gibt es bei den Frauen um Konstanze Klosterhalfen großes Potenzial. Die noch jungen Speerwerfer um Johannes Vetter und Thomas Röhler können dauerhaft Medaillen gewinnen. Schon im nächsten Jahr bei der EM in Berlin wird dieses Team den nächsten Schritt vorwärts machen.