Norderstedt. Vor dem Spiel gegen Wolfsburg kritisiert der Präsident des Regionalligisten Eintracht Norderstedt die Verteilung der Pokalgelder.

Das DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger Amateurfußballvertreter Eintracht Norderstedt und Bundesligist VfL Wolfsburg (So, 15.30 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion) wird von einem Streit um die Verteilung der Antrittsgelder überschattet. Reenald Koch, Präsident des Regionalligisten Eintracht Norderstedt, hatte die Aufteilung in der „Kicker“-Kolumne „Einwurf“ kritisiert. Das Antrittsgeld pro Amateurvertreter in Runde eins sei von 159.000 auf 115.000 Euro gesunken, was Koch mit „Im Endeffekt zahlen die 24 Amateurvereine so jeweils 44.000 Euro für die Profis mit drauf“ kommentierte.

Der DFB reagierte mit einer harschen Gegendarstellung, in der DFB-Präsident Reinhard Grindel das Modell als „Ein Stück mehr Gerechtigkeit im Amateurbereich“ bezeichnete. Schließlich würden die 44.000 Euro unter den Amateuren des jeweiligen Landesverbandes verteilt, die diese Regelung zudem einhellig dem DFB zur Abstimmung vorgeschlagen hätten. Dass von Koch in seiner Kolumne ein anderer Eindruck vermittelt werde, sei „unverantwortlich und unanständig“.

Kluft zwischen Amateur- und Profifußball

Daraufhin reagierte Koch erneut mit einer Pressemitteilung, entschuldigte sich für seinen „missverständlichen Satz“, forderte aber dann, dass auch in der ersten Runde vertretene Proficlubs einen Teil der Antrittsgelder in den Topf einzahlen sollten.

Noch in Unkenntnis der kochschen Kolumne im „Kicker“ hatte sich bereits Norderstedts Innenverteidiger und Kapitän Marin Mandic gegenüber dem Abendblatt zu der immer größer werdenden Kluft zwischen Amateur- und Profifußball geäußert. „Ich finde das, was mittlerweile abläuft, pervers. Manche Menschen auf der Welt haben weniger als einen Liter Wasser am Tag zu trinken, und im Fußball werden Menschen für über 200 Millionen gekauft. Da wird einem als Amateurfußballer echt schwindelig. Mich widert das an“, kritisierte Mandic das Fußballgeschäft.

Bei so viel Ballyhoo vor dem Anpfiff geriet das Pokalspiel fast zur Nebensache. Der Außenseiter glaubt jedoch an seine Chance. „Wir gehen nicht auf den Platz, um mit einer 0:3-Niederlage zufrieden zu sein. Bekommen wir das Zen­trum dicht und kontern über unsere schnellen Außenspieler, haben wir eine Chance“, sagte Eintrachts Trainer Dirk Heyne.