München. DFB-Pokal Rekordmeister startet in Chemnitz – Robben und Alaba kehren zurück

Carlo Ancelotti lachte. Carlo Ancelotti scherzte. Carlo Ancelotti hatte einfach mal wieder richtig gute Laune. Der Supercup-Titel, eine ungestörte Trainingswoche und die Rückkehr der ersten verletzten Fußballprofis aus dem Krankenlager haben die Rahmenbedingungen beim FC Bayern München vor der Pflichtaufgabe im DFB-Pokal (Sa, 15.30 Uhr) beim Drittligisten Chemnitzer FC total verändert. Von der holprigen Saisonvorbereitung ist kurz vor der Bundesliga-Eröffnung gegen Bayer Leverkusen keine Rede mehr.

„Die Woche war gut. Wir haben gut trainiert. Und der Sieg im Supercup gegen Borussia Dortmund hilft uns, mehr Selbstvertrauen zu kriegen“, sagte Ancelotti am Freitag. Angst vor einer Pokal-Blamage? Nichts da. „Wir müssen konzentriert sein“, erklärte der Italiener. Dann sei der Einzug in Runde zwei programmiert. „Chemnitz ist ein wichtiges Spiel. Und der Pokal ist ein wichtiger Wettbewerb für uns.“ Das Finale ist das erklärte Ziel des Trainers in seinem zweiten Bayern-Jahr.

Die jüngsten kritischen Kommentare von Ex-Spielern und Experten wie Stefan Effenberg oder Dietmar Hamann nahm Ancelotti belustigt zur Kenntnis. „Was kann ich sagen?“ Pause. „Ich sage“ – Pause – „nichts.“ Jeder könne seine Meinung äußern, ergänzte er noch.

Weitaus wichtiger für den Italiener ist, was sich in seinem direkten Einflussbereich abspielt. Schon in Chemnitz vergrößert sich seine Personalauswahl durch die Rückkehr der zuletzt verletzten Arjen Robben und David Alaba. „Sie starten nicht, aber in der zweiten Halbzeit können sie spielen“, kündigte Ancelotti an.

In einer Woche gegen Leverkusen könnte auch Manuel Neuer nach seinem Fußbruch sein Comeback im Münchner Tor feiern. Sicher ist das noch nicht, weil Ancelotti bei zurückkehrenden Akteuren „keine Risiken“ eingehen will vor der Länderspielpause Ende des Monats.

Die ersten Saisonspiele gelten noch als verlängerte Vorbereitung für den Rekordmeister. „Wir sind hoffentlich Ende August auf dem Level, das wir uns vorstellen“, sagte Mats Hummels. Die Ergebnisse müssen aber schon jetzt stimmen. Darum war der Erfolg im Supercup so wichtig, „damit wir den Druck ein bisschen rausnehmen“, wie Neuzugang Niklas Süle hervorhob.

Bayerns neuer Sportdirektor weiß vor dem Ausflug nach Sachsen am besten, wie sich eine Pokalblamage anfühlt. Hasan Salihamidzic war im November 2000 als Spieler dabei, als die Münchner letztmals gegen ein Team unterhalb der Zweiten Liga verloren. In der zweiten Runde mussten sie sich in Magdeburg im Elfmeterschießen geschlagen geben. Mit seinem Joker-Tor zum 1:1 hatte Salihamidzic die Bayern zuvor noch in die Verlängerung gerettet.