Hamburg. Am Sonntag um 6.40 Uhr startet die Premiere mit den Sprung in die Binnenalster

„Dass wir hier am Sonntag erstmals einen Ironman veranstalten, ist unser Bekenntnis zum Standort Hamburg. Den schätzen wir sehr, wollen ihn ausbauen.“ Björn Steinmetz, Geschäftsführer von Ironman Deutschland mit Sitz in Liederbach am Taunus, hat dies gesagt und hinzugefügt: „Es gibt keine andere Stadt auf der Welt, in der unser Unternehmen drei Top-Events durchführt: den größten Triathlon der Welt, das WorldTour-Rad­rennen Cyclassics, jetzt den Ironman.“ Hamburgs Topografie eigne sich eben ideal für Ausdauerveranstaltungen aller Art. „Wo sonst kann man zum Rathaus schwimmen“, sagt Steinmetz. Der Haspa-Marathon Ende April, durchgeführt von der Marathon Hamburg Veranstaltungs GmbH, ergänze das Ensemble zu einem einzigartigen Paket, das es in dieser Qualität nur in Hamburg gibt.

Die Firma Ironman mit Sitz in Tampa im US-Bundesstaat Florida ist weltweiter Marktführer von Ausdauerveranstaltungen. Im August 2015 wurde das Unternehmen für rund 650 Millionen US-Dollar an die chinesische Wanda Group verkauft, die sich im Tourismus, der Kultur und im Sport engagiert. Ende Januar 2016 erwarb Ironman die Hamburger Dependance des französischen Vermarkters Lagardère Sports am Ottenser Friesenweg, die früher Upsolut hieß, Cyclassics und Triathlon erfand, und mit der Mischung aus Spitzen-, Breiten- und Nachwuchssport diese Formate zu großem Erfolg führte. „Dass wir unser Programm jetzt um den Ironman ergänzt haben, war da nur folgerichtig, weil wir auf große Expertise zurückgreifen können“, sagt Oliver Schiek, Ironman-Geschäftsführer in Hamburg.

Stadt zahlt 300.000 Euro als Anschubfinanzierung

2600 Extremsportler, 98 Prozent davon Breitensportler, haben sich für den Ironman (3,8 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren, 42,195 km Laufen) angemeldet, 1684 kommen aus Deutschland. Die Stadt unterstützt die Premiere mit 300.000 Euro Anschubfinanzierung. Das Rennen war schnell ausverkauft, und als im Juli bei einer Charity-Aktion sieben weitere Plätze für das doppelte Startgeld (1000 Euro) angeboten wurden, waren diese in 20 Minuten vergriffen. Mit den Zusatzeinnahmen finanziert Ironman Schwimmkurse für 50 Hamburger Schulkinder.

„Wir wollen den Ironman etablieren, die Veranstaltung reibungslos durchführen, dann planen wir die nächsten Schritte“, sagt Steinmetz. Die wären? „Zum Beispiel mehr Spitzenathleten!“ Die fehlen diesmal, weil die Zeit bis zur WM am 14. Oktober auf Hawaii zu kurz für die Regeneration wäre. Weltmeister Jan Frodeno, ein Hamburg-Fan, verzichtet deshalb auf die Teilnahme, wohl auch 2018, wenn der Ironman schon am 29. Juli stattfindet. Der Rostocker Michael Raelert (36), dieses Jahr zum dritten Mal Europameister über die Ironman-Halbdistanz, führt das Starterfeld an, Kristin Möller (33) aus Gera bei den Frauen, die an verschiedenen Orten bislang vier Ironman gewann.

Der Ironman startet um 6.40 Uhr mit dem Sprung in die Binnenalster, der Radkurs führt auch durch Niedersachsen, der abschließende Marathon wird in vier Runden um die Alster gelaufen. Der Sieger wird gegen 14.40 Uhr auf dem Rathausmarkt erwartet, der Letzte gegen 22 Uhr. Weil die Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen rund 90 Kilometer Straßen nicht absichern wollten, musste Ironman für 30.000 Euro Dienstleistungen von Sicherheitsfirmen einkaufen.