Hamburg. Erstes HSV-Training für den neuen Innenverteidiger Rick van Drongelen und ein Spitzname

Den Spitznamen im Team hat Rick van Drongelen schon weg. Der 18-Jährige druckst zunächst ein wenig rum, dann erzählt er doch von seinem Gespräch mit Mergim Mavraj auf dem Weg zu seinem ersten Training beim HSV. „Mergim hat einen Witz gemacht und dann gesagt, ich heiße jetzt Huub.“

Wegen Stevens natürlich, dem in Deutschland und in der Hansestadt so populären Trainer. Rick van Drongelen weiß das, er hat sich schlau gemacht. „Ich weiß, dass in Hamburg viele Niederländer erfolgreich gespielt haben“, sagte er bei seiner Vorstellung am Freitag: „Ich weiß auch, dass Hamburg der Dinosaurier der Bundesliga ist. Jeder kennt Hamburg in Holland. Ich weiß, dass das ein großer Club ist.“

Am Vormittag hatte der junge Innenverteidiger, der von Sparta Rotterdam für eine Ablösesumme irgendwo zwischen drei und 3,5 Millionen Euro zum HSV gewechselt ist, sein erstes Mannschaftstraining absolviert. Besonders aufgefallen ist der Kapitän der niederländischen U19-Auswahl bei der Morgeneinheit nicht, in der es um Pressing und Balleroberung ging. Dennoch musste er unzählige Autogramme geben. „Ich bin schnell, ich lese das Spiel ganz gut, und ich rede viel mit meinen Mitspielern“, sagt er zur eigenen Spielweise. Seine Familie hat dabei zugesehen, wird auch am Sonntag da sein, wenn der HSV gegen Espanyol Barcelona spielt. „Die Familie ist mir sehr wichtig.“ In Hamburg aber wird er zunächst allein im Hotel leben, auch das ist ein Schritt in ein neues Leben.

Noch erzählt er alles in Englisch, obwohl er deutsche Grundkenntnisse aus der Schule mitbringt. Ihm ist klar, dass die Bundesliga eine besondere Herausforderung sein wird. Mit Nico-Jan Hoogma, dem ehemaligen HSV-Kapitän, hatte van Drongelen noch telefoniert, bevor er sich zur Unterschrift bis 2022 entschloss: „Er hat mir erzählt, dass die Intensität viel höher ist. Es ist ein großer Schritt von Sparta zum HSV, aber es ist ein richtiger Schritt, um mich weiterzuentwickeln.“ Und dann sagt er noch ganz bescheiden: „Von Spielern wie Mavraj und Papadopoulos kann ich viel lernen.“

Vor zwei Wochen habe ihn sein Agent erstmals auf das HSV-Interesse aufmerksam gemacht. Nach dem Testspiel gegen Sparta in Österreich gab es dann ein Gespräch mit Trainer Markus Gisdol – „er hat mir dabei wirklich ein gutes Gefühl gegeben.“ Und so hat Hamburg jetzt einen neuen Huub.