Paris. 2024 finden Olympia und Paralympics in Frankreich statt, vier Jahre später in den USA

Erst Eiffelturm und Champs­Élysées, dann kalifornische Sonne und Hollywood-Boulevard: Los Angeles hat sich aus dem Rennen mit Paris um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 zurückgezogen und wird dafür vier Jahre später Gastgeber. Möglich wurde dieser Deal, weil das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die kalifornische Metropole ein Angebot aushandelten, das die Verantwortlichen nicht mehr ablehnen konnten. „Diese Vereinbarung war zu gut“, sagte Bürgermeister Eric Garcetti.

Die Vereinbarung zwischen dem IOC und Los Angeles sieht vor, dass die Organisatoren umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro finanzielle Unterstützung vom IOC bekommen. Diese Summe kann durch weitere Marketingdeals noch anwachsen. Das IOC werde darüber hinaus Programme finanzieren, mit denen der Jugendsport in den Jahren bis zu den Spielen gefördert werden soll. Zudem verzichtet das IOC auf eine Beteiligung an einem möglichen Überschuss der Spiele. Experten schätzen, dass dies Los Angeles noch einmal Hunderte Millionen Euro bringen könnte. Die Zustimmung des Stadtrats und des Nationalen Olympischen Komitees der USA (USOC) vorausgesetzt, steht damit der Doppelvergabe am 13. September in Lima (Peru) nichts mehr im Weg.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir eine Win-win-win-Situation für alle Partner erreichen können“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach. Auch für den Deutschen ist die Einigung ein Sieg. Vor rund vier Wochen hatte das IOC die erste Olympia-Doppelvergabe seit 100 Jahren beschlossen. Damit reagierte es auf die Tatsache, dass auch unter der von Bach initiierten Agenda 2020 letztendlich nur zwei Kandidaten für die Sommerspiele 2024 übrig blieben. Boston, Hamburg, Rom und Budapest hatten sich zurückgezogen.

Die Zustimmung durch die IOC-Mitglieder ist sicher. Paris (1900, 1924) und Los Angeles (1932, 1984) werden damit zum jeweils dritten Mal Sommerspiele ausrichten. Mit der Einigung steht zudem ein weiterer Gewinner fest: die Olympia-Initiative Rhein-Ruhr, die die Sommerspiele 2032 nach Deutschland holen will. Diese Aufgabe wäre noch einmal deutlich schwieriger geworden, wenn Paris und damit eine Stadt in Europa vier Jahre zuvor Austragungsort gewesen wäre.