Budapest.

Stress bei den deutschen Schwimmern während der WM in Budapest. Der Streitpunkt: die nicht unumstrittenen Maßnahmen von Chef-Bundestrainer Henning Lambertz (46). Der Heidelberger Philip Heintz (26), der über 200 Meter Lagen nur Siebter wurde, machte seiner Wut Luft über die seiner Meinung nach zu kurze Zeit zwischen deutscher Meisterschaft und WM, dann äußerte Silbermedaillengewinnerin Franziska Hentke (28) ihre Enttäuschung über die Nichtnominierung ihres Heimtrainers Bernd Berkhahn für Budapest. Schließlich verurteilte Lambertz die Heintz-Kritik an ihm als „Fehltritt”.

Heintz hatte fünf Wochen nach einem Höhentrainingslager bei der deutschen Meisterschaft in Berlin die 200 Meter Lagen mit deutschem Rekord und Weltjahresbestzeit (1:55,76 Minuten) gewonnen. In Budapest hätte er mit dieser Zeit Silber gewonnen. Heintz war stinksauer, weil es ihm die diesjährige Planung des Bundestrainers unmöglich machte, noch einmal vor dem Saisonhöhepunkt in ein Höhentrainingslager zu gehen. Dazu war die Zeitspanne zwischen beiden Wettkämpfen zu kurz. „Ich war deswegen bei der WM nicht im Vollbesitz meiner Kräfte”, sagte Heintz und kritisierte Lambertz hart: „Man sollte die Leute, die schon öfter gezeigt haben, dass sie gute Leistung bringen, einfach mal in Ruhe lassen im Training. Und denen einfach ein bisschen Vertrauen entgegenbringen und sie nicht ständig kritisch hinterfragen: Was macht ihr denn?“

Am Freitag sprang der Hamburger Jacob Heidtmann (22) mit der 4 x 200-Meter-Freistilstaffel das erste Mal ins Wasser. Das Quartett verpasste mit der neuntschnellsten Zeit im Halbfinale knapp den Endlauf. Am Sonntag startet der deutsche Meister und Rekordhalter über seine Spezialstrecke 400 Meter Lagen.