Hamburg. Regionalliga-Aufsteiger startet Sonntag gegen Havelse in die Saison. Zwölf neue Spieler kamen, acht gingen

Die Freude musste raus. „Endlich sind wir oben“, rief Altonas Manager Andreas Klobedanz und fiel seinem Trainer Berkan Algan in die Arme. Am 31. Mai schaffte Altona 93 den lange ersehnten Coup, stieg dank eines 1:0 gegen Northeim in die Regionalliga Nord auf. Nun, zwei Monate später, steht am Sonntag (14 Uhr, Adolf-Jäger-Kampfbahn) gegen Spitzenteam Havelse das erste Heimspiel in der Viertklassigkeit seit mehr als acht Jahren bevor.

Doch welche Chancen besitzt der Hamburger Kultclub in der Regionalliga? „Unser Ziel ist der Klassenerhalt“, sagt Klobedanz. Dafür nahm der Club erneut einen Umbruch vor, der kleiner ausfiel als in der Vorsaison. Acht Spieler gingen, der vorläufige Abgang des Mittelfeldkämpfers Chris Pfeiffer (Auslandsaufenthalt bis Winter) schmerzt am meisten. Ein Dutzend Akteure streifen das Dress des AFC zum ersten Mal über. Mit Innenverteidiger William Wachowski (Eichede) und Außenbahnspieler und Ex-Victorianer Jan-Ove Edeling (Neustrelitz) weist ein Duo Regionalliga-Erfahrung auf, Angreifer Arnold Lechler stürmte bei Sonnenhof Großaspach in Liga drei. Der Kader besteht aus 29 Mann, Torhüter Tobias Grubba (Mittelfingerbruch) und der schnelle Außen Braima Balde (Kreuzbandriss) fallen länger aus. Angreifer Marco Schultz und Mittelfeldspieler Pablo Kunter gelten als verletzungsanfällig.

Reicht dieses Gesamtpakt? „Wir haben uns ohne exorbitante Mittel deutlich verstärkt. Wir wissen aber, dass wir es schwer haben werden“, sagt Klobedanz. Taktisch ist die Umstellung von Vierer- auf Dreierkette zu erwarten, welche gegen den Ball zur Fünferkette wird. Die Vorbereitungsergebnisse ließen aufhorchen. Altona 93 verlor kein Testspiel, siegte beim SV Babelberg (Regionalliga Nordost) 3:1, errang beim Staffelkonkurrenten HSV II ein 1:1. Ein Vorteil auf dem Feld dürfte es sein, nicht mehr wie in der Oberliga auf viele defensive Gegner zu treffen. Altona wird nicht mehr so oft das Spiel machen müssen, kann mit schnellen Akteuren kontern. „Andererseits werden Fehler in der Regionalliga schneller bestraft. Ballverluste im Aufbauspiel sind oft tödlich“, sagt Klobedanz.

Der größte Faustpfand für den Klassenerhalt ist nach wie vor nicht auf dem Rasen zu finden. „Wir hoffen auf 1500 Fans in unserem ersten Heimspiel. Und wir hoffen, dass sie uns Sicherheit geben werden und durch das Spiel tragen“, sagt Klobedanz. Damit die ersten drei Punkte gegen Havelse an der Adolf-Jäger-Kampfbahn bleiben.