Schwimmen ist neben Leichtathletik Kernsportart Olympischer Sommerspiele. Erste Woche kraulen, zweite Woche laufen, springen, werfen. Das hat Tradition. Schwimmen ist die Disziplin deutscher Sportheroen wie Michael Groß, Franziska van Almsick oder Britta Steffen, der bisher letzten Deutschen, die 2008 aus dem olympischen Becken Gold fischte. Seitdem tauchen die Deutschen ab. 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro gab es keine Medaille.

Das hat nun vor allem öffentlich-rechtliche Konsequenzen. Die Weltmeisterschaft in Budapest verschwindet bei ARD und ZDF aus dem Hauptprogramm. Das Erste zeigt die Wettbewerbe auf seinem Digitalkanal One und als Internetstream über sportschau.de. Das Zweite überträgt auf ZDFinfo, als Stream auf der Internetseite zdfsport.de, Eurosport über seinen frei zu empfangenden Kanal sowie über die kostenpflichtigen Angebote Eurosport 2 im Fernsehen und Eurosport Player im Internet.

Mehr Nische geht nicht. Zu schlechte Einschaltquoten, argumentieren ARD und ZDF, Schwimmen sei den Zwangsgebührenzahlern nicht einmal mehr im Vorabendprogramm zuzumuten. Der Abstieg ins Internet, wo vermutlich noch weit weniger Interessierte die Titelkämpfe verfolgen werden, ist auch eine Niederlage für beide Sender. Sie haben bislang kein Format für die Sommersportarten entwickelt, während im Winter Biathlon und Co. Traumquoten schießen. Es muss nicht immer live sein, ein tägliches Magazin würde den Schwimmern zumindest jenen Respekt zollen, den sie weiterhin verdienen.

Seite 42 Schwimmer wollen wieder auftauchen