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Forderung nach Videobeweis wird bestraft

Die Profis der Bundesliga sollten die Forderung nach dem Videobeweis auf dem Platz besser sein lassen. Als Lehre aus den Erfahrungen beim zurückliegenden Confederations Cup werden die Schiedsrichter die TV-Geste bei der Einführung des technischen Hilfsmittels ab der kommenden Saison mit einer Gelben Karte bestrafen. Das ist ein Ergebnis des "Runden Tisches" beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), an dem am Mittwoch Schiedsrichter, Trainer, Manager und Spieler teilgenommen haben.

Beim Confederations Cup gab es trotz Videobeweises umstrittene Entscheidungen. Hier kann Chiles Arturo Vidal (r.) Schiedsrichter Damir Skovina nicht folgen
Beim Confederations Cup gab es trotz Videobeweises umstrittene Entscheidungen. Hier kann Chiles Arturo Vidal (r.) Schiedsrichter Damir Skovina nicht folgen © picture alliance/augenklick/firo

Zudem werden sich die Zuschauer auf längere Nachspielzeiten einstellen müssen, weil Zeitspiel konsequenter geahndet werden soll. Auch auf Schwalben wollen die Unparteiischen verstärkt achten. Zudem werden die Mannschaften dazu angehalten, bei verletzten Spielern auf dem Platz nicht mehr den Ball ins Aus zu spielen. Die Entscheidung über eine Unterbrechung soll nur noch der Schiedsrichter treffen.

Die Einführung des Videoassistenten in der nächsten Saison wurde beim "Runden Tisch" einhellig begrüßt.

Schalke besiegt Besiktas

Schalke 04 hat seinen ersten Härtetest in der Saisonvorbereitung erfolgreich bestanden. Dank Neuzugang Amine Harit, Nachwuchs-Hoffnung Luke Hemmerich und Jewgeni Konopljanka besiegte das Team des neuen Trainers Domenico Tedesco im Rahmen der China-Reise in Zhuhai den türkischen Meister Besiktas Istanbul 3:2 (1:0) und feierte damit im dritten Spiel nach der Sommerpause seinen dritten Sieg.

Schalkes Neuzugang Amine Harit (M.) kämpft gegen Matej Mitrovic (l.) und Torwart Tolga Zengin von Besiktas Istanbul bedrängt
Schalkes Neuzugang Amine Harit (M.) kämpft gegen Matej Mitrovic (l.) und Torwart Tolga Zengin von Besiktas Istanbul bedrängt © dpa | Power Sport Images

Der 20-jährige Franzose Harit erzielte in der 43. Minute seinen ersten Treffer für seinen neuen Arbeitgeber. Die Vorarbeit leistete der noch zwei Jahre jüngere US-Boy Weston McKennie, der sich auch bei seinem dritten Einsatz im Rahmen der Vorbereitung bei den Königsblauen für höhere Aufgaben empfehlen konnte. Der nach der Pause eingewechselte Hemmerich (57.) sowie der Ukrainer Konopljanka (63.) sorgten dann für die Vorentscheidung, ehe Cenk Tosun (68., 75.) die Partie noch einmal spannend machte.

Neuzugang Bastian Oczipka, der mit seinem Exclub Eintracht Frankfurt bereits einen USA-Trip absolviert hatte, sowie Weltmeister Benedikt Höwedes und Breel Embolo (dosiertes Training) waren nicht mit von der Partie und blieben im "Basiscamp" in Shanghai. Am Freitag (13 Uhr/MESZ) trifft Schalke in Changzhou auf den 18-maligen italienischen Meister Inter Mailand.

Villars Festnahme hat Auswirkungen auf den Spielplan

Der spanische Fußballverband RFEF hat die Auslosung des Spielplans für die kommende Saison nach der Festnahme von Verbandspräsident Ángel María Villar Llona verschoben. Die ursprünglich für Donnerstag geplante Auslosung für La Liga sowie die zweite spanische Spielklasse findet nun erst am Freitag um 12.30 Uhr statt. Dies bestätigte der Verband über Twitter. Am Mittwochvormittag hatte der Präsident des Obersten Nationalen Sportrats CSD, José Ramón Lete, noch gesagt, dass die Prozedur trotz der Verhaftung wie geplant stattfinden könne.

Ángel María Villar (r.) bei seiner Festnahme am Dienstag
Ángel María Villar (r.) bei seiner Festnahme am Dienstag © dpa | Francisco Seco

Am Dienstagmorgen war Verbandschef Ángel María Villar in Madrid vorläufig festgenommen worden. Dem 67 Jahre alten Topffunktionär, seit 1988 im Amt, wird von der Justiz Korruption und Unterschlagung vorgeworfen. Ebenso verhaftet wurden Villars Sohn Gorka sowie drei weitere hochrangige Funktionäre. Die Saison in der Primera División beginnt am Wochenende des 19./20. August und endet am 20. Mai 2018.

Bayern unterliegt Arsenal

Bayern München hat beim ersten internationalen Härtetest der neuen Saison einen Sieg verpasst. Der deutsche Rekordmeister verlor zum Auftakt seiner Asientour im Rahmen des International Champions Cup in Shanghai gegen FA-Cup-Sieger FC Arsenal im Elfmeterschießen mit 2:3. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 (1:0) gestanden.

Torjäger Robert Lewandowski erzielte für die besseren Münchner per Elfmeter in der 9. Minute die Führung. Ainsley Maitland-Niles hatte Juan Bernat gefoult. Alex Iwobi glich in der Nachspielzeit aus. Im Elfmeterschießen verschossen gleich drei Bayern-Profis: David Alaba, Bernat und Renato Sanches.

Bayern-Stareinkauf James Rodríguez wird unsanft gestoppt
Bayern-Stareinkauf James Rodríguez wird unsanft gestoppt © REUTERS | DAMIR SAGOLJ

Dabei war der Rekordmeister vor 39.208 Zuschauern bei Temperaturen von mehr als 30 Grad klar überlegen. James Rodríguez, Thomas Müller und Bernat scheiterten bei klaren Chancen aber an Petr Cech. Auf der anderen Seite verhinderte Bayerns Ersatzkeeper Tom Starke (36), der den neuen Kapitän Manuel Neuer (Rehabilitationstraining in München) ersetzte, vor der Pause den Ausgleich durch Weltmeister Mesut Özil und Alexandre Lacazette. Nach dem Wechsel wurde der Spielfluss durch etliche Wechsel erheblich gestört.

Arsenal-Teammanageer Arsène Wenger musste kurzfristig auf den erkrankten Per Mertesacker verzichten. Auch der von Bayern lange Zeit umworbene Alexis Sánchez fehlte. Bei den Münchnern war neben Neuer, Jerome Boateng und Arjen Robben sowie den Confed-Cup-Startern auch Thiago (Wadenprobleme) nicht dabei.

Panucci übernimmt Albanien

Christian Panucci (44) wird Nationaltrainer Albaniens
Christian Panucci (44) wird Nationaltrainer Albaniens © imago/AFLOSPORT

Albanien setzt weiter auf italienische Trainer. Der frühere Nationalspieler Christian Panucci ist zum neuen Nationalcoach ernannt worden. Der 44-Jährige soll das Team durch die Qualifikation zur EM 2020 führen, sagte Verbandspräsident Armand Duka.

Panucci ist der Nachfolger seines Landsmann Gianni De Biasi, der Mitte Juni zurückgetreten war. Der ehemalige Abwehrspieler Panucci hatte zuletzt Erfahrung als Coach des italienischen Zweitligisten Ternana gesammelt, zuvor war er unter anderem Co-Trainer von Fabio Capello in Russlands Nationalteam. Panucci stand als Aktiver einst zwei Jahre in Diensten von Real Madrid.

Stuttgart vermeldet Dauerkartenrekord

Der Zuschauerboom beim VfB Stuttgart hält an. Gut vier Wochen vor dem Saisonbeginn in der Bundesliga hat der Aufsteiger 31.000 Dauerkarten verkauft, so viele wie noch nie. Die Rekordzahl werde noch steigen, denn die Fans könnten auch weiterhin Saisontickets erwerben, teilte der VfB am Mittwoch mit. Das erste Heimspiel tragen die Stuttgarter am 26. August (15.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 aus.

Mit durchschnittlich rund 50.700 Zuschauern hatten die Schwaben in der zurückliegenden Saison bereits eine Bestmarke für die Zweite Bundesliga aufgestellt.

Thy wechselt nach Venlo

Lennart Thy verabschiedete sich im Mai von den St.-Pauli.-Fans
Lennart Thy verabschiedete sich im Mai von den St.-Pauli.-Fans © imago/Oliver Ruhnke

Lennart Thy wechselt auf Leihbasis von Werder Bremen zu VVV Venlo. Der 25 Jahre alte Stürmer unterschrieb bei dem niederländischen Fußball-Erstligisten für eine Saison, an der Weser steht er anschließend noch bis 2019 unter Vertrag. "Wir haben für Lennart mit Venlo einen Verein gefunden, bei dem er in der kommenden Saison auf einem hohen Niveau Spielpraxis sammeln kann", sagte Werders Sportchef Frank Baumann: "Gerade für Offensivspieler ist die Eredevisie eine interessante Liga."

In der Rückrunde der vergangenen Spielzeit war Thy an seinen früheren Club FC St. Pauli ausgeliehen und erzielte zwei Treffer für den Hamburger Zweitligisten. Bei Venlo ist er nach Torwart Lars Unnerstall und Verteidiger Nils Röseler der dritte deutsche Profi.

Alle drei Hertha-Torhüter verletzt

Dreifaches Pech für Bundesligist Hertha BSC. Beim Training am Mittwoch verletzten sich alle drei Keeper des Bundesligaclubs. "Wir haben es heute geschafft, alle Torhüter kaputtzumachen, jetzt können wir die Torhüterabteilung schließen", sagte Trainer Pal Dardai ironisch.

Zunächst humpelte Neuzugang Jonathan Klinsmann mit Problemen an der Patellasehne vom Platz. Im Anschluss klagte Stammtorwart Rune Jarstein über ein Schwindelgefühl und brach das Training ab. Zu guter Letzt musste Ersatzkeeper Thomas Kraft die Übungen mit Verdacht auf Nasenbeinbruch beenden.

Altona 93 darf auf Arnautovic-Auftritt hoffen

Marko Arnautovic steigt zum teuersten österreichischen Fußballer auf
Marko Arnautovic steigt zum teuersten österreichischen Fußballer auf © imago/Geisser | Anton Geisser

Der ehemalige Bremer Bundesliga-Profi Marko Arnautovic wechselt laut britischen Medieninformationen für umgerechnet 27 Millionen Euro von Stoke City zu West Ham United nach London. Der 28 Jahre alte österreichische Nationalspieler avanciert damit zum teuersten österreichischen Kicker überhaupt. In der vergangenen Saison hatte Bundesligist Bayer Leverkusen 18 Millionen Euro in Innenverteidiger Aleksandar Dragovic von Dynamo Kiew investiert, der damals zum teuersten österreichischen Fußballer aufgestiegen war.

Altona 93 darf damit auf einen Auftritt Arnautovics in der Adolf-Jäger-Kampfbahn hoffen. Der Regionalliga-Aufsteiger empfängt West Ham am 1. August (18.30 Uhr) zu einem Testspiel. Die knapp 5000 Eintrittskarten sind bereits seit Ende Juni ausverkauft.

Am Dienstag hatten die "Hammers" bereits Englands Nationaltorwart Joe Hart (30) auf Leihbasis von Manchester City, dem Club von Teammanager Pep Guardiola, verpflichtet. Der Keeper spielte in den Planungen des Spaniers keine Rolle mehr und war schon in der vergangenen Saison an den FC Turin ausgeliehen worden.

Nur einer hat mehr Einfluss als Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge ist in einer Rangliste der "50 einflussreichsten Personen im Fußball" auf Rang zwei gelandet. Der Vorstandvorsitzende von Bayern München wurde im jährlichen Ranking des US-Mediengiganten ESPN hinter Wetlverbandspräsident Gianni Infantino platziert.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag in der Niederlassung des FC Bayern München in Shanghai
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag in der Niederlassung des FC Bayern München in Shanghai © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein

Zur Begründung hieß es, Rummenigge habe allein schon als Chef des FC Bayern großen Einfluss, könne allerdings nicht zuletzt als Vorsitzender der Europäischen Clubvereinigung ECA "so viel Macht wie nie" ausüben, um Verbände nach seinem Willen zu beeinflussen. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin liegt auf Rang drei.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert ist neben Rummenigge der zweite Deutsche auf der Liste, er wird auf Platz 25 geführt. Seifert stehe einer gesunden Liga mit hohen Zuschauerzahlen vor, darüber hinaus habe sich die Bundesliga unter seiner Führung zu einem globalen Vorreiter etwa bei der Einführung des Video-Schiedsrichters entwickelt.

Als einflussreichste Spieler sieht ESPN Barca-Ass Lionel Messi und Weltfußballer Cristiano Ronaldo von Real Madrid auf den Plätzen sieben und zehn.

Willers geht gegen Sperre vor

Die viermonatige Sperre für den früheren Osnabrücker Tobias Willers wegen des Manipulationsversuches in der 3. Liga wird vor dem Bundesgericht der Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erneut verhandelt. Der 30-Jährige legte fristgerecht Revision gegen das Urteil des DFB-Sportgerichtes ein. Auch der DFB-Kontrollausschuss, der sechs Monate Sperre gefordert hatte, ging in Revision. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“. Demnach gebe es noch keinen Termin für die Verhandlung in nächster Instanz.

Tobias Willers spielte drei Jahre lang für den VfL Osnabrück
Tobias Willers spielte drei Jahre lang für den VfL Osnabrück © imago/osnapix | Titgemeyer

Willers war als mutmaßlicher Drahtzieher des Manipulationsversuches verurteilt worden. Das DFB-Sportgericht sah es als erwiesen an, dass Willers seinen Teamkollegen Addy Waku Menga und Marc Heider beim VfL vor dem Spiel gegen den abstiegsbedrohten SC Paderborn angestiftet hatte, Kontakt mit Akteuren des SV Werder Bremen II aufzunehmen. Von diesen sollten Geld oder geldwerte Leistungen verlangt werden, damit sich die Osnabrücker in ihrem letzten Spiel besonders anstrengen. Geld oder andere Leistungen seien jedoch nicht geflossen.

Die Werder-Spieler hatten den Vorfall gemeldet, das VfL-Trio kam gegen Paderborn nicht mehr zum Einsatz. Menga und Heider wurden für jeweils vier Spiele gesperrt. Willers und Menga spielen inzwischen nicht mehr für die Osnabrücker.

Neuer Kapitän beim FC Bayern

Philipp Lahm (l.) übergibt beim FC Bayern München die Kapitänsbinde an Manuel Neuer
Philipp Lahm (l.) übergibt beim FC Bayern München die Kapitänsbinde an Manuel Neuer © imago/MIS

Nationaltorwart Manuel Neuer wird offensichtlich neuer Kapitän beim deutschen Rekordmeister Bayern München und damit Nachfolger von Philipp Lahm. "Die Nummer eins ist die Nummer eins – Manuel Neuer. Das ist ein gestandener Mann, der jetzt auch die Binde von Philipp Lahm übernehmen wird. Er hat sich bei der Nationalmannschaft super entwickelt – nicht nur auf sondern auch neben dem Platz", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf der Asienreise der Münchner Tageszeitung "tz".

Neuer (31), der in China und Singapur nach einer Verletzung fehlt, ist bereits Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Im DFB-Team hatte er die Binde von Bastian Schweinsteiger übernommen. Neben Neuer galt Thomas Müller, der momentan in Asien Bayern-Spielführer ist, als Favorit auf das Amt. Auch Mats Hummels war als möglicher Kandidat gehandelt worden. Trainer Carlo Ancelotti wollte die Entscheidung der Mannschaft und dem Verein überlassen.

Mateschitz bestätigt Mega-Offerte für Keita

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz (73) hat das große Interesse an Leipzigs Mittelfeldspieler Naby Keita (22) bestätigt. "Kürzlich flatterte uns ein 75-Millionen-Euro-Angebot für Naby Keita ins Haus. No way! Er hat noch einen Vertrag, und den wird er auch erfüllen", sagte Mateschitz der "Sport-Bild".

Gejagt und gefragt: Leipzigs Naby Keita
Gejagt und gefragt: Leipzigs Naby Keita © Imago/Picture Point LE

Unter anderem soll der FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp großes Interesse an dem technisch beschlagenen Afrikaner gezeigt haben - jedoch ohne Erfolg. "Ihn zu verkaufen, wäre nicht nur ein Misstrauensbeweis für unsere Fans, sondern auch ein falsches Zeichen für unsere anderen Spieler wie beispielsweise Timo Werner, der ebenfalls begehrt ist", meinte Mateschitz.

Ein wichtiges Ziel sei es jetzt, den Vizemeister nach der guten Premieren-Saison in der Bundesliga zu konsolidieren und zusammenzuhalten. Man werde auf keinen Fall willenlos einkaufen. "Wir sind nicht Manchester City und werden es auch nie werden", so Mateschitz, der von seinem Sportdirektor Ralf Rangnick weiter überzeugt ist: "Er gehört meiner Meinung nach zu den besten Fußball-Philosophen der Welt."

Seinen Einstieg in Leipzig vor rund zehn Jahren bereut der Getränkedosen-Milliardär bis heute nicht. "Als ich die Idee hatte, beim SSV Markranstädt in der fünftklassigen Oberliga Nordost einzusteigen, kamen viele Zweifler an, die sagten: 'Mach das nicht, das kann nicht funktionieren. Die Tradition von Lok Leipzig ist zu groß.' Aber ich hatte halt mal die Schnapsidee", erinnerte sich der 73-Jährige.

Rummenigge will Müller halten

Bayern München verschwendet weiterhin keinen Gedanken daran, Thomas Müller an einen anderen Verein abzugeben. "Thomas ist immer noch unverkäuflich, da er perfekt zum FC Bayern passt", betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der "Sport-Bild".

Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (l.) hält an Thomas Müller fest
Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (l.) hält an Thomas Müller fest © imago/Eibner

Angeblich sind gleich vier Topclubs am Offensivspieler interessiert. Der englische Meister FC Chelsea, dessen Ligakonkurrenten FC Arsenal und FC Liverpool sowie Italiens Champion Juventus Turin. Die Bayern wollen aber trotz der enttäuschenden Vorstellungen in der vergangenen Spielzeit an Müller (27) festhalten.

Rummenigge erwartet allerdings künftig mehr von der Identifikationsfigur. "Thomas als auch wir sind uns in der Bewertung der letzten Saison einig: Es war keine gute. Aber das ist auch kein Problem. Thomas weiß auch, dass er da ein Stück mehr bringen muss."

Die Verpflichtung von Superstar James Rodríguez (26) sei nicht als Misstrauensvotum gegenüber Müller zu verstehen. "Das heißt überhaupt nichts", stellte Rummenigge klar. "Thomas hat absolut die Qualität, sich gegen jeden und alles durchzusetzen und Stammspieler zu sein. Das ist sein Ziel, und das ist auch unser Wunsch."

Schalke 04 führt die Fanshop-Strafe ein

Schalke 04 geht bei den disziplinarischen Maßnahmen für seine Fußballprofis neue Wege. "Bei uns gibt es auch die Freizeitstrafe. Da könnte es vorkommen, dass ein Spieler statt einer Geldstrafe an seinem freien Tag im Fanshop arbeiten muss", sagte Manager Christian Heidel der "Sport-Bild".

Donis Avdijaj musste beim Test gegen Paderborn als einziger Schalke-Profi 90 Minuten lang auf der Bank schmoren
Donis Avdijaj musste beim Test gegen Paderborn als einziger Schalke-Profi 90 Minuten lang auf der Bank schmoren © Imago/Team 2

Zuletzt hatte es beim Bundesligisten Wirbel um Talent Donis Avdijaj gegeben. Der 20-Jährige war nach Angaben des Klubs unpünktlich gewesen und deshalb bei einem Testspiel nicht berücksichtigt worden. Später rechtfertigte sich Avdijaj bei Facebook.

Heidel steht nach wie vor zu der Entscheidung: "Der Trainer hat die volle Unterstützung. Wenn ein Spieler zu spät zum Treffpunkt erscheint, dann hat er dafür die Konsequenzen zu tragen", erklärte der 54-Jährige.

"Disziplin ist ein ganz wichtiger Baustein, um erfolgreich arbeiten zu können", betonte auch der neue Trainer Domenico Tedesco. Es gebe "nichts Schlimmeres für einen Verein, für eine Mannschaft, wenn die Ernsthaftigkeit verloren geht."

Kapitänswechsel bei RB Leipzig

Bei RB Leipzig bahnt sich ein Kapitänswechsel an. Beim 6:0-Testspielsieg am Dienstagabend führte Abwehrchef Willi Orban das Team als Spielführer an, obwohl der eigentliche Kapitän Dominik Kaiser ebenfalls in der Startaufstellung stand. Festgelegt hatte das Trainer Ralph Hasenhüttl.

Willi Orban
Willi Orban © Imago/Picture Point LE

„Es würde schon Sinn machen, dass es ein Stammspieler ist, der von Anfang an auf dem Platz steht“, sagte Hasenhüttl. Damit dürfte einiges für Orban sprechen, der in der abgelaufenen Saison einer der unumstrittenen Leistungsträger war und schon öfter das Team als Kapitän angeführt hatte. „Es ist noch offen, ob er im Endeffekt der Kapitän ist“, sagte Hasenhüttl. Eine endgültige Entscheidung soll kurz vor dem Saisonstart fallen.

Mittelfeldspieler Kaiser musste sich angesichts der großen Konkurrenz in der letzten Saison mit der Reservistenrolle zufrieden geben. Was er aber klaglos tat. Kaiser hatte die Kapitänsbinde 2015 nach dem Weggang von Daniel Frahn übernommen.

Französinnen starten besser als die Deutschen

Mitfavorit Frankreich ist mit einem Sieg in die Frauen-EM in den Niederlanden gestartet. Die Französinnen setzten sich am Dienstag in Tilburg gegen die Mannschaft aus Island mühevoll mit 1:0 (0:0) durch. Den entscheidenden Treffer markierte Eugenie Le Sommer per Foulelfmeter erst in der 86. Spielminute.

Zuvor hatten die Österreicherinnen im Auftaktmatch der Gruppe C für die erste kleine EM-Sensation gesorgt. Nina Burger vom Bundesligisten SC Sand bescherte Österreich mit dem Tor in der 15. Minute im Duell der Turnier-Neulinge einen verdienten 1:0-Erfolg gegen die favorisierten Schweizerinnen. „Das war nicht das Gesicht, das ich von meiner Mannschaft erwartet habe“, sagte die Schweizer Trainerin, die deutsche Ex-Nationalspielerin Martina Voss-Tecklenburg, enttäuscht.

Die deutsche Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die in der nächsten Saison in der Männer-Bundesliga pfeift, zeigte der für den MSV Duisburg spielenden Rahel Kiwic die erste Rote Karte des Turniers. Erst in der letzten halben Stunde in Unterzahl machte die Schweiz mehr Druck, zum Ausgleich aber reichte es nicht mehr.

Chelsea vertraut weiter auf Conte

Meistertrainer Antonio Conte hat beim FC Chelsea einen neuen Zweijahresvertrag unterzeichnet. Der Kontrakt unterstreiche das große Vertrauen in den Italiener, hieß es in einer Vereinsmitteilung vom Dienstagabend. Clubdirektorin Marina Granovskaia lobte den 47-Jährigen in den höchsten Tönen: „Antonio hat in der abgelaufenen Saison unglaubliche Erfolge errungen, sich sehr schnell an den englischen Fußball angepasst und uns zum Premier-League-Titel geführt.“

Antonio Conte führte den FC Chelsea zum Premier-League-Titel
Antonio Conte führte den FC Chelsea zum Premier-League-Titel © dpa | Matt Dunham

Conte hatte die Mannschaft im vergangenen Sommer nach einem enttäuschenden zehnten Platz in der Vorsaison übernommen. Unter seiner Führung wurde das Team schließlich mit sieben Punkten Vorsprung vor Tottenham Hotspur zum sechsten Mal englischer Fußballmeister – und verpasste das Double nur knapp: Im Finale des FA-Cups unterlag man Arsenal London mit 1:2 (0:1).

„Wir haben in unserem ersten Jahr extrem hart gearbeitet, um etwas Großes zu erreichen, worauf ich sehr stolz bin“, wurde Conte in der Vereinsmitteilung zitiert. „Jetzt müssen wir noch härter arbeiten, um an der Spitze zu bleiben.“

Vor seiner Zeit in London hatte Conte zuletzt die italienische Nationalmannschaft und davor den Spitzenclub Juventus Turin trainiert.