Hamburg.

Bei der WM-Entscheidung in der Mixedstaffel half das Daumendrücken der Bundeskanzlerin nicht mehr: Einen Tag nach ihrem überraschenden dritten Platz im Einzelrennen musste sich Laura Lindemann als Teil des deutschen Quartetts in Hamburg mit Rang zehn begnügen. Doch die Sympathien von Angela Merkel werden die Abiturientin aus Potsdam wohl auf ihrer weiteren Karriere begleiten. „Diesmal konnte ich wegen des Wahlkampfs für einen Besuch in Hamburg leider keine Zusage machen. Aber ich bin nun natürlich aufmerksamer auf den Triathlon geworden“, sagte Merkel in ihrem Bundestags-Podcast zu ihrer Gesprächspartnerin Lindemann, die dafür eigens einen Kurztrip nach Berlin unternahm.

Das Kurzinterview mit Merkel sowie die rund 140.000 Zuschauer an der Strecke gaben der Juniorenweltmeisterin den Rückenwind für das bislang beste Ergebnis ihrer Laufbahn. Dabei war die 21-Jährige mit ihrer Leistung nicht mal zufrieden: „Im Schwimmen war ich noch nicht bei 100 Prozent.“ Dennoch konnte die Sprint-Europameisterin an der Alster beweisen, dass Rang 28 bei Olympia 2016 in Rio ein sportlicher Ausrutscher war. Lindemanns Abschneiden sorgte auch bei der Deutschen Triathlon Union für entspanntere Gesichtszüge. Es war der erste Podestplatz bei einem WM-Rennen seit dem zweiten Rang von Anne Haug im April 2014 in Auckland. „Lauras Leistung bedeutet uns sehr viel. Wir brauchen He­roes“, sagte Vizepräsident Rainer Jung.

Im Einzelrennen hatte Lindemann auf dem Rathausmarkt die Kraft, im Endspurt Vorjahressiegerin Katie Zaferes (USA) im Kampf um Platz drei zwei Meter auf Distanz zu halten. Weltmeisterin Flora Duffy (Bermudas) war da schon längst im Ziel. Zweite wurde die Australierin Ashleigh Gentle.