Hamburg. Von diesen Sonnabend an bis zum 3. September stehen in Hamburg neun Topevents auf dem Programm. Das ist einzigartig in Europa.

Es ist an der Zeit, neue Bilder von Hamburg zu produzieren. Schöne, strahlende, mit freundlichen, jubelnden Menschen auf und an den Straßen. Da kommt der Sport gerade recht, auch wenn er die Mobilität in der Stadt das eine oder andere Wochenende wieder einschränken wird. Der Hamburger Sportsommer beginnt an diesem Sonnabend mit dem Triathlon, dem weiterhin größten der Welt. 10.500 Sportler haben für die verschiedenen Distanzen im Schwimmen, Radfahren und Laufen gemeldet. Höhepunkt ist die Staffel-Weltmeisterschaft am Sonntagnachmittag (14.54 Uhr, ARD). Die Eliterennen der Frauen (14 Uhr) und Männer (16 Uhr) überträgt am Sonnabend das ZDF.

Weltklasse- und Breitensport

Neun Spitzenevents in sieben Wochen – keine andere europäische Metropole bietet diesen Sommer mehr Weltklasse- und Breitensport als Hamburg. Das seien auch keine Nachwehen der im November 2015 gescheiterten Olympiabewerbung für 2024, sagt Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD), „wir wollen vielmehr die gesellschaftliche Bedeutung des Sports mit diesen Veranstaltungen in der Stadt sichtbar machen“. Diese Leuchttürme gehörten zum Masterplan „ActiveCity“, der Hamburg bis 2024 fit machen soll.

Triathlon Frauen mit Zuschauern am Ufer
Triathlon Frauen mit Zuschauern am Ufer © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Lukas Schulze

Die Großveranstaltungen lässt sich der Senat einiges kosten. Für den Zeitraum 2016 bis 2018 stehen für sie insgesamt 9,6 Millionen Euro bereit. Dieser Sommer sei mit der Fülle der Ereignisse kein Testlauf, betont Holstein, dennoch wolle man schon sehen, „was bei der Bevölkerung gut ankommt“. Dass die Termine künftig stärker entzerrt werden müssen, sei selbstverständlich. Eine Abfolge wie in diesem August mit Ironman und Cyclassics an zwei Sonntagen nacheinander soll 2018 vermieden werden.

Größter Ausgabenposten bleibt die Amateurbox-WM in der Sporthalle Hamburg in Winterhude, deren Austragung die Stadt mit 3,8 Millionen Euro unterstützt. Für das Beachvolleyball-Majorturnier am Rothenbaum stellt der Senat eine Ausfallbürgschaft von 800.000 Euro, der zum ersten Mal ausgetragene Ironman erhält eine Anschubfinanzierung von 300.000 Euro. Die jährlich wiederkehrenden Events wie Triathlon, Cyclassics, Tennis, Marathon und die Deutschen Derbys im Galopp (Horn) sowie im Spring- und Dressurreiten (Klein Flottbek) dürfen aktuell jeweils 100.000 Euro Zuschuss von der Stadt erwarten.

Der deutsche Tennisspieler Tommy Haas trainiert in Hamburg
Der deutsche Tennisspieler Tommy Haas trainiert in Hamburg © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Axel Heimken


Triathlon (15./16. Juli): Der Hamburg Wasser World Triathlon ist die fünfte von neun Stationen der Weltserie. Bei der Mixed-WM, die 2020 in Tokio das erste Mal olympisch wird, treten 20 Viererteams, jeweils zwei Frauen und Männer, an. Erwartet werden an beiden Tagen insgesamt 300.000 Zuschauer.
Tennis (22.–30 Juli): Noch fehlt dem Turnier am Rothenbaum der Superstar, Turnierdirektor Michael Stich verhandelt derzeit mit Rafael Nadal. Der Spanier, der zuletzt 2015 in Hamburg gewann, würde schon bei einer Finalteilnahme den Schotten Andy Murray an der Spitze der Weltrangliste ablösen.
Golf (27.–30. Juli): Erstmals um zwei Millionen Euro Preisgeld spielen Branchengrößen wie Charl Schwartzel, Pat Perez und Patrick Reed vor den Toren Hamburgs. Der Golfclub „Green Eagle“ in Winsen darf für die kommenden fünf Jahre die „Porsche European Open“ ausrichten. Die Veranstalter hoffen auf bis zu 60.000 Zuschauer.
Streetball (4./5. August): 3 x 3 ist das neue olympische Format. Gespielt wird auf einen Korb, die Angriffszeit beträgt zwölf Sekunden. Die deutschen Meisterschaften auf dem Spielbudenplatz auf St. Pauli sind das erste große Event nach der Aufwertung dieser Sportart.
Ironman (13. August): Auch neu im Hamburger Sportprogramm. Die 2500 Startplätze waren schnell ausverkauft. Geschwommen wird auf der Alster, Zieleinlauf ist auf dem Rathausmarkt.
Basketball (18.–20. August): Spielmacher Dennis Schröder vom NBA-Club Atlanta Hawks hat für dem Supercup in der edel-optics.de-Arena (Inselparkhalle) in Wilhelmsburg zugesagt. Die deutsche Mannschaft trifft beim letzten Vorbereitungsturnier vor der Europameisterschaft auf den Olympiazweiten Serbien, Russland und Polen.
Cyclassics (20. August): Deutschlands einziges Worldtourrennen lädt die besten Radsprinter der Welt zum Endspurt auf der Mönckebergstraße ein. Mit dabei: Marcel Kittel. Nach einem Jahr werden auch die Young Classics wieder in und um Hamburg gefahren.
Beachvolleyball (22.–27.August): Das Finale der weltweiten Majorserie wird am Rothenbaum gebaggert und geblockt. 2016 begeisterten die besten Strandspieler der Welt mehr als 50.000 Zuschauer. Höhepunkt war der Finalsieg der späteren Olympiasiegerinnen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (HSV).
Boxen (25. August–3. September): Die WM ist ein Relikt der Olympiabewerbung, als sich Hamburg um Referenzveranstaltungen bemühte. Eine Absage kam für Bürgermeister Olaf Scholz nicht infrage. Wir boxen das jetzt durch, entschied er. Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach kommt zu den Siegerehrungen am 3. September.