Was ist neu? Erstmals 16 statt zwölf Nationalteams ermitteln in den Niederlanden vom 16. Juli an den Fußball-Europameister der Frauen. Deutschland trifft in der Gruppe B in Breda auf Schweden (Montag, 20.45 Uhr, ARD), in Tilburg auf Italien (21. Juli, 20.45 Uhr) und in Utrecht auf Russland (25. Juli, 20.45 Uhr). Gastgeber Niederlande eröffnet das Turnier am Sonntag gegen Norwegen Die Gruppensieger und -zweiten der vier Gruppen ziehen in die K.o.-Runde ein.

Wer ist Favorit? Die Statistik spricht für sich: Von bislang elf Titeln hat Deutschland acht gewonnen. Zuletzt ging der Pokal sechsmal in Serie an die DFB-Auswahl, die sich unter Trainerin Steffi Jones allerdings im Umbruch befindet. Größte Herausforderer sind Frankreich, England, mit Abstrichen Schweden und Norwegen, dazu gilt Algarve-Cup-Sieger Spanien als Geheimfavorit.

Macht die Novizin Steffi Jones einen guten Job als Bundestrainerin? Ja. Nach der elfjährigen Ära Silvia Neid brauchte das Team frischen Wind. Die Spielerinnen zeigen sich unisono begeistert: Einerseits von Jones’ kommunikativer, harmonischer Art, andererseits von ihren neuen Impulsen in Sachen Spielsystem und Trainingsformen. Mit dem von Jones bevorzugten 4-4-2-System mit Mittelfeldraute spielt das verjüngte Team in der Offensive befreit auf und zeigt attraktiven Kombinationsfußball. Ob die defensive Absicherung standhält, muss sich noch zeigen.

Spielt Deutschland in Bestbesetzung? Nein. Verletzungsbedingt sind die drei Olympiasiegerinnen Alexandra Popp, Simone Laudehr und Melanie Leupolz nicht dabei. Vor allem der Ausfall von Vize-Kapitänin Popp mitten in der EM-Vorbereitung schmerzte sehr, ihre Führungsqualitäten werden fehlen.