Franz Beckenbauer versprach nach dem WM-Sieg 1990 und der bevorstehenden Zusammenführung der Fußballer aus West- und Ostdeutschland eine auf Jahre nicht zu bezwingende Nationalmannschaft. Joachim Löw scheint weitsichtiger, als der „Kaiser“ zu sein. Der Bundestrainer würdigte die zweifellos grandiosen Erfolge des jungen Confed-Cup-Teams und der neuen U-21-Europameister. Er ermahnte die Emporkömmlinge jedoch auch dazu, dass jetzt erst die richtige Arbeit auf dem Weg zu einer Weltklassekarriere beginne. Wer setzt sich durch? Wer bleibt auf der Strecke?

Die Euphorie um Deutschlands beachtlichen Fundus an potenziellen WM-Fahrern im kommenden Jahr ist groß. Prompt werden die U-21-Europameister von 2017 mit denen von 2009 verglichen. Damals gingen mit Neuer, Boateng, Hummels, Höwedes, Khedira und Özil sechs spätere Weltmeister hervor. Eine goldene Generation, die im aktuellen Team so noch nicht zu sehen ist. Die Europameister von Trainer Stefan Kuntz überzeugten vor allem durch ihren Teamgeist. Wie beim Confed-Cup-Team fand sich eine echte Einheit, die sich voll auf den Titelgewinn fokussierte.

Ob Serge Gnabry und Max Meyer oder Maximilian Arnold und Jeremy Toljan dauerhaft in die DFB-Elf schaffen, zeigt sich laut Löw erst „in fünf, acht
oder zehn Jahren“. 2018 ist noch für die 2009er-Platzhirsche reserviert.