Hamburg.

Den Sieg seines Pferdes bekam Horst Pudwill nur aus der Ferne mit. Der Besitzer von Dschingis Secret, der am Sonnabend mit Jockey Martin Seidl den Großen Hansa-Preis gewann, weilte noch nie auf einer deutschen Galopprennbahn. Ohnehin ist es fraglich, ob der Mann, der in Verden an der Aller geboren wurde und mittlerweile in Hongkong lebt, ein gern gesehener Gast in Hamburg wäre. Noch immer läuft seine Klage gegen das Derbyergebnis 2016. Den Jockeys der beiden Erstplatzierten Vollblüter wirft der Pferdebesitzer vor, zu heftig die Peitsche eingesetzt zu haben. Ein bis heute einmaliger Vorgang in der rund 200-jährigen Geschichte des Galoppsports. Zur Not will Pudwill bis zum Bundesgerichtshof gehen. Die Aussicht auf Erfolg ist überschaubar.

Ungeachtet dessen freute sich Jockey Seidl über seinen Sieg beim zweitwichtigsten Rennen der Derbywoche. Der 24-Jährige verwies im mit 70.000 Euro dotierten Großen Hansa-Preis Iquitos mit Jockey Andrasch Starke auf Rang zwei. Platz drei sicherte sich Nepal mit Michael Cadeddu. „Der Sieg hat einen hohen Stellenwert für mich in meiner Karriere“, sagte Seidl.

Auch Trainer Markus Klug zeigte sich überaus zufrieden. Vor allem die Art und Weise, wie Seidl das Rennen dominiert hatte, freute den erfahrenen Trainer. Das durch den Dauerregen der vergangenen Tage durchweichte Geläuf stellte kein Problem dar. „Das war sein Boden, seine Bahn. Dazu liegt ihm ein Rechtskurs“, sagte Klug.