Lille. Sechs Wochen vor der WM in London zeigten sich die DLV-Athleten gut in Form

Die deutschen Leichtathleten haben zum dritten Mal nach 2009 und 2004 die Team-EM gewonnen. Fünf Einzelsiegen der DLV-Frauen standen am Wochenende in Lille die Erfolge von Dreispringer Max Heß und Diskus-Routinier Robert Harting gegenüber.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband sammelte bei den sieben Einzelsiegen insgesamt 321,5 Punkte und setzte sich klar vor Polen (295) und Frankreich (270) durch. Der viermalige Sieger Russland fehlte wegen des internationalen Banns nach dem Dopingskandal.

„Das war ganz cool“, sagte Harting nach seinen 66,30 Metern. Damit bezwang er am Sonntag im letzten Durchgang noch den Polen Robert Urbanek (66,25). Der Olympiasieger von 2012 war nominiert worden, weil sein jüngerer Bruder Christoph, der Goldmedaillengewinner von Rio 2016, noch nicht in Form ist. Robert Hartung wusste den Achtungserfolg richtig einzuordnen: „Bis zur WM sind ja noch sechs Wochen, da kann vieles passieren.“ Der Chemnitzer Heß überzeugte mit der Saisonbestweite von 17,02 Metern im Dreisprung.

Für erste Plätze sorgten am Sonnabend die 4 x 100-Meter-Staffel mit Lara Matheis, Gina Lückenkemper, Alexandra Burghardt und Rebekka Haase (42,47 Sekunden) sowie Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause. Am Sonntag gewann die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz die 100 Meter Hürden in 12,75 Sekunden und Konstanze Klosterhalfen die 1500 Meter in 4:09,57 Minuten.

„Ich habe mich am Anfang zurückgehalten. Es hat mich sehr gefreut, dass diese Taktik aufgegangen ist, sagte das 20 Jahre alte Lauftalent aus Leverkusen. Über 3000 Meter Hindernis rannte Europameisterin Krause vom Start weg vorneweg und kam nach 9:27,02 Minuten weit vor der Konkurrenz ins Ziel. „Das ist schon ein Privileg. Ich hatte mir das vorgenommen, es ist immer einfacher, wenn man freie Sicht hat“, sagte die 24-Jährige.