Paris. Ohne Satzverlust und zum zehnten Mal hat der Spanier die French Open gewonnen

Nach seinem zehnten French-Open-Titel wurde Rafael Nadal in Paris mit einer riesigen Choreografie gefeiert. „Bravo Rafa“ stand auf einem metergroßen Banner, auf zwei anderen Fahnen waren die Zahl zehn und der Coupe des Mousquetaires abgebildet. Über die Videoleinwand liefen Bilder von all seinen zehn Triumphen im Stade Roland Garros, und zur Krönung überreichte ihm sein Onkel und Trainer Toni auch noch den Siegerpokal. „Für mich ist das ein unglaublicher Moment, hier ,la Décima‘ perfekt gemacht zu haben“, sagte Nadal nach einer weiteren beeindruckenden Tennis-Sternstunde auf seinem absoluten Lieblingsplatz.

Im Finale von Paris setzte sich der spanische Sandplatz-Titan am Sonntag mit 6:2, 6:3, 6:1 gegen den bemitleidenswerten Schweizer Stan Wawrinka durch und feierte damit als erster Spieler seit Einführung des Profitennis zehn Titel bei ein und demselben Grand-Slam-Turnier. In einem der einseitigsten Paris-Endspiele der Turniergeschichte verwandelte Nadal nach nur 2:05 Stunden seinen zweiten Matchball. Danach ließ er sich wie in fast all den Vorjahren auf den Rücken fallen und schlug die Hände vors Gesicht.

„Mein Französisch ist sehr schlecht und im Moment noch schlechter, weil ich sehr emotional bin“, sagte der Spanier in einem Mix aus Französisch und Englisch. „Das Gefühl, das ich hier habe, das Adrenalin, das ich hier spüre, ist mit keinem anderen Turnier zu vergleichen.“ Nadal, der für seinen insgesamt 15. Grand-Slam-Titel 2,1 Millionen Euro kassierte, wird sich in der neuen Weltrangliste wieder auf Platz zwei verbessern. Auf Sand ist und bleibt der 31-Jährige aber eine Ausnahmeerscheinung. Es war der vierte Titel auf der roten Asche in diesem Jahr nach Monte Carlo, Barcelona und Madrid. „Du warst heute einfach zu gut“, sagte der enttäuschte Schweizer Wawrinka (32).

Zum dritten Mal nach 2008 und 2010 gewann Nadal die French Open, ohne auch nur einen einzigen Satz abgegeben zu haben. Insgesamt gab er lediglich 35 Spiele im gesamten Turnierverlauf ab. Nur Björn Borg war 1978 im Stade Roland Garros noch dominanter.

Das Doppelfinale der Herren gewannen Ryan Harrison/Michael Venus (USA/Neuseeland) mit 7:6 (7:5), 6:7 (4:7) und 6:3 gegen Santiago Gonzalez/Donald Young (Mexiko/USA). Im Juniorenfinale unterlag der seit 2015 für Spanien startende Ludwigshafener Nicola Kuhn (17) dem Australier Alexei Popyrin 6:7 (5:7), 3:6.