WM-Qualifikation Nordirland hält Tschechien auf Distanz

Desaster: Nach der peinlichsten Niederlage seiner Trainerkarriere schlug Bernd Storck die ganze Enttäuschung der im EM-Sommer 2016 noch so stolzen Ungarn entgegen. „Miserabel, traurig, erniedrigend: Andorra besiegte die ungarische Auswahl“, schrieb das Portal „pestisracok.hu“. Das Boulevard-Medium „Ripost“ äußerte nach dem 0:1 im Estadi Nacional von La Vella den erwartbaren Reflex: „Schande. Storck muss abtreten.“ Die WM-Teilnahme 2018 ist für die Ungarn praktisch passé. Dem Tor von Andorras Marc Rebes (26. Minute) hatte die Storck-Auswahl nichts entgegenzusetzen. Die Zukunft des deutschen Coaches ist damit unklar. „Es war eine blamable Leistung von uns, und das ist nicht entschuldbar“, sagte der 54-Jährige nach dem Desaster: „Ich trage die Verantwortung, den Kader habe ich zusammengestellt.“

Theorie: EM-Achtelfinalist Nordirland bleibt in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland erster Verfolger der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das Team von Trainer Michael O’Neill siegte in Aserbaidschan 1:0 und vergrößerte in der Gruppe C den Vorsprung auf Tschechien auf vier Punkte. Das entscheidende Tor erzielte Stuart Dallas in der Nachspielzeit. Die Tschechen kamen in Norwegen nicht über ein 1:1 hinaus. Trainer Karel Jarolim gab zu, dass es nun „natürlich kompliziert“ werde. „Aber es gibt immer noch eine Chance.“ Tschechiens nächster Gegner am 1. September ist – Deutschland.


Partyschreck: „Das wird uns noch für Generationen quälen“, prophezeite Schottlands ehemaliger Teammanager Graeme Souness nach dem denkwürdigen 2:2 in der „Battle of Britain“ gegen England. Den ersten Heimsieg gegen den Erzrivalen seit 1985 vor Augen hatten 50.000 Fans im Nationalstadion von Glasgow schon ekstatisch gefeiert. Nach zwei späten Freistoßtoren von Leigh Griffiths (87. und 90.) hatte der Außenseiter kurz vor Schluss mit 2:1 geführt. Aber dann traf Englands Kapitän Harry Kane in der dritten Minute der Nachspielzeit doch noch zum Ausgleich und damit die Schotten quasi mitten ins Herz. Trainer Gordon Strachen war danach untröstlich: „Es wäre das beste Ergebnis in meiner gesamten Laufbahn gewesen“, meinte der 60-Jährige.


Kritik: Polens Kapitän Robert Lewandowski traf am Sonnabend in Warschau beim 3:1 gegen Christoph Daums Rumänen gleich dreimal (29. Foulelfmeter/57./62. Foulelfmeter). Zum elften Mal schon war der 28-Jährige damit in dieser WM-Qualifikation erfolgreich und betrieb Frustbewältigung. Weil er am letzten Bundesliga-Spieltag die Torjägerkanone noch an Pierre-Emerick Aubameyang verloren hatte, kritisierte der 28-Jährige nun die Kollegen von Bayern München: „Ich war nicht zufrieden damit, wie mein Team mir geholfen hat. Ich war verärgert, ich war enttäuscht über die Einstellung des Teams“, sagte Lewandowski der polnischen Boulevardzeitung „Super Express“.

Prügelei: Nach dem 0:0 in Zenica zwischen Bosnien-Herzegowina und Griechenland kam es zu einer Massenschlägerei. Dabei verlor Griechenlands Giannis Gianniotas durch einen Faustschlag von Bosniens Co-Trainer Stephen Gilli zwei Zähne. „Das ging schon von Anfang an so, als sie unsere Nationalhymne verunglimpft haben“, sagte der ehemalige Düsseldorfer Manolas: „Das ist eine Schande. Wir führen keinen Krieg, wir spielen Fußball.“