Hamburg. Auch, wenn die deutschen Starter enttäuschten – die bunte Pfeile-Party in Wilhelmsburg war ein voller Erfolg. Van Gerwen siegt.
Peter Wright stahl der Konkurrenz in der Inselparkhalle in Wilhelmsburg von der ersten Sekunde an die Show. Der Profi-Dartspieler aus Schottland ist zwar nicht der Beste in seinem Sport, aber er genoss unter den Fans hör- und sichtbar die größten Sympathien beim European Darts-Matchplay-Turnier in Hamburg. Wright ist bekannt für sein schrilles Outfit: Irokesenfrisur, dazu eine knallbunte Hose. Und vor dem Duell in der zweiten Runde gegen John Michael (Griechenland) gab es mit dem Gegner sogar eine Tanzeinlage.
Van Gerwen siegt, Deutsche enttäuschen
Nach dem frühen Aus der vier deutschen Profis Maximilian Hopp, Martin Schindler, Mike Holz und Erik Tautfest schon in der ersten Runde am Freitag konzentrierte sich das Interesse der Fans zwangsläufig auf die bekanntesten Topstars der Szene, allen voran Weltmeister Michael van Gerwen (Niederlande), der in Hamburg schließlich seiner Favoritenrolle gerecht wurde.
Die Nummer eins der Welt setzte sich am späten Sonntagabend im Finale mit 6:3 gegen den Österreicher Mensur Suljovic durch – dem einzigen verbliebenen deutschsprachigen Spieler in der entscheidenden Phase. Für seinen Sieg kassierte "Mighty Mike" eine Siegprämie von 25.000 britischen Pfund (rund 28.450 Euro). Für van Gerwen war es der zweite Erfolg auf der Europa-Tour 2017. Hamburg war die sechste von zwölf Stationen dieser Turnierserie. Mit 2300 Zuschauern war die Halle Sonnabend und Sonntag in beiden Sessions jeweils ausverkauft.
Wright entpuppt sich als Partykanone
Das Turnier war also wieder ein voller Erfolg – vor allem auch dank Peter "Snakebite" Wright. Denn der Schotte schafft, was kaum einem anderen in dieser Form gelingt. Er lässt das ohnehin ausgelassene Event vollends zur Party werden. Fast während der ganzen Partie schallen „Peter Wright“-Gesänge durch die Halle. Zwischenzeitlich stimmen einige Fans sogar die Schlager „Du hast die Haare schön“ und „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ an.
Es mutet seltsam an, dieses Spektakel. Die Halle, in der ansonsten Basketball-Zweitligist Hamburg Towers und die BG Baskets auftreten, ist kaum wiederzuerkennen. Dutzende Bänke und Tische sind im Innenraum aufgestellt worden. Auf Leinwänden können die häufig verkleideten Zuschauer die Duelle der Spieler verfolgen. Das Bier fließt. Und trotz der Feierstimmung bleibt alles friedlich. „Es ist ein Wahnsinn, sehr familiär. Eine Mischung aus Oktoberfest und Karneval“, sagen Timo, Alex und Daniel, die aus Wuppertal kommen und sich Plastikpferde um die Hüften geschnallt haben. Für einen Tag haben sie die weite Reise auf sich genommen.
HA/dpa