Hamburg. Mögliches Interesse an Bielefelds Stürmer Klos. Auch Abgänge sind weiter denkbar

Auch wenn die Führung des FC St. Pauli noch keinen neuen Sportchef und damit Nachfolger für den am 2. November vergangenen Jahres beurlaubten Thomas Meggle präsentieren konnte, hat dies offensichtlich keine Folgen für die Kaderplanung für die kommende Zweitligasaison. Geschäftsführer An­dreas Rettig, der seit Meggles unfreiwilligem Abgang den Job interimsmäßig ausübt, ihn aber „je eher, desto besser“ wieder abtreten will, hat nach aktuellem Stand ein Aufgebot für St. Paulis Profimannschaft von derzeit 28 Spielern zusammen. In dieser Besetzung könnte der Kiezclub sogar schon in die neue Punktspielsaison starten, die am letzten Juli-Wochenende beginnt.

Dennoch scheint klar, dass es bis dahin, eventuell schon bis zum Trainingsauftakt am 19. Juni, Verstärkungen geben wird. Dies gilt umso mehr, wenn noch der eine oder andere Akteur trotz laufenden Vertrages den FC St. Pauli verlässt – und sei es auch nur auf Leihbasis, wie zuletzt Stürmer Marvin Ducksch (23), der noch für ein Jahr bei Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel bleibt.

St. Paulis Angriff ist personell noch dünn besetzt

Weitere Kandidaten für ein Leihgeschäft sind Mittelfeldspieler Dennis Rosin (20) sowie die Offensivkräfte Kyoungrok Choi (22), Maurice Litka (21) und Nico Empen (21). Diesen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs, die bisher im Profibereich nicht Fuß fassen konnten, würde eine regelmäßige Spielpraxis in der Dritten Liga guttun. Bei Mittelfeldspieler Christopher Avevor (25), der in der abgelaufenen Saison nur auf fünf Startelfeinsätze kam, würde sich die Clubführung wohl auch bei einem Kaufangebot eines anderen Vereins aufgeschlossen zeigen.

Eine personelle Verstärkung könnte hingegen St. Paulis Angriff gebrauchen, der mit Torjäger Aziz Bouhaddouz und Neuzugang Sami Allagui zwar qualitativ gut, aber quantitativ dünn aufgestellt ist, da weder Nico Empen noch Jan-Marc Schneider echte Startelfkandidaten sind. Hinzu kommt, dass Bouhaddouz mit Länderspieleinsätzen für Marokko zusätzlich belastet wird. Einem Bericht der „Neuen Westfälischen“ zufolge soll St. Pauli daher erneut an Arminia Bielefelds Torjäger Fabian Klos (13 Saisontreffer) interessiert sein, den 2014 schon der damalige Cheftrainer Roland Vrabec holen wollte. Zuletzt hatte der 29-Jährige in Bielefeld nur noch eine Jokerrolle inne, mit der der Kapitän unzufrieden war. Einen Stammplatz hätte Klos auch bei St. Pauli nicht sicher, zumal er als Spielertyp Bouhaddouz ähnelt.