Hamburg. 8:6-Sieg bei Alster sichert Endrundenstart. Damen von Alster und UHC auch dabei

Sollte Christoph Bechmann an diesem Montagmorgen mit blauen Flecken auf der Schulter aufwachen, dann dürfte er sich dafür bei seinem Präsidenten bedanken. Cito Au­fenacker wusste nicht, wie er seine Emotionen anders kanalisieren sollte nach dem kuriosen 8:6 (2:3)-Sieg im Stadtderby beim Club an der Alster, mit dem sich die Bundesliga-Hockeyherren des Harvestehuder THC am Sonntag die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Feldmeisterschaft in Mannheim (27./28. Mai) gesichert hatten. Also schlug der HTHC-Chef dem Cheftrainer der Schwarz-Gelben mehrfach mit der Faust auf den Oberarm, ehe er ihn zum Schluss innig an sich drückte.

Man musste Aufenackers Gefühlsausbrüche verstehen, denn sieben Minuten vor Spielende drohte angesichts eines 4:6-Rückstands das Verpassen des Final-Four-Turniers. Dann kehrte Michael Körper, der am Sonntag viermal traf und mit unglaublichen 46 Saisontoren aus 22 Spielen Toptorjäger der Bundesliga wurde, nach einer Zehnminuten­strafe zurück – und das Spiel nahm eine beeindruckende Wende. Der HTHC, der in der ersten Hälfte erschütternde Fehler im Spielaufbau gemacht und nicht den Eindruck hinterlassen hatte, unbedingt nach Mannheim zu wollen, schlug durch Nick Spooner (63.), Max Cordes (64.), Körper (66.) und Leon Willemsen (67.) innerhalb von fünf Minuten viermal zu und sicherte sich seinen Platz im Halbfinale, wo am Sonnabend (17.45 Uhr) Titelverteidiger und Hauptrundensieger Rot-Weiß Köln wartet. Im zweiten Semifinale (15 Uhr) stehen sich Uhlenhorst Mülheim und Gastgeber Mannheimer HC gegenüber.

„Köln ist der einfachste Gegner, weil ich da niemanden motivieren muss“, sagte Bechmann. „Wenn wir da allerdings auch so verteidigen wie heute in der ersten Halbzeit, haben wir keine Chance.“ Kapitän Tobias Hauke sagte: „Wir spielen zwar gegen die beste deutsche Mannschaft, aber wir werden ein unbequemer Gegner sein.“

Das haben sich auch Alsters Damen vorgenommen, die ihr Ticket für Mannheim mit einem 3:3 gegen den HTHC sicherten und nun am Sonnabend (12.45 Uhr) Hauptrundensieger Mannheimer HC herausfordern dürfen. „Wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Aber wir haben in der Hauptrunde als einziges Team vier Punkte gegen den MHC geholt. Für mich ist das deshalb ein Wunschgegner“, sagte Alsters Chefcoach Jens George, der sich zufrieden zeigte, im Semifinale Titelverteidiger Uhlenhorster HC aus dem Weg zu gehen. „So können wir uns vielleicht auf ein Hamburger Finale freuen“, sagte er.

Dazu muss der UHC, der Platz zwei schon vor dem abschließenden 5:1-Derbysieg gegen den Großflottbeker THGC sicher hatte, in seinem Halbfinale (Sa, 10.30 Uhr) gegen Rot-Weiß Köln gewinnen. „Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in dieses packende Duell“, sagte UHC-Coach Claas Henkel.

Das Präsidium um Wolfgang Hillmann wurde auf dem Bundestag des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) in Düsseldorf ohne Gegenstimme für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt