Rom. Hamburger Youngster zieht in Rom erstmals in das Finale eines ATP-Masters ein. In der Weltrangliste macht Zverev einen Sprung.

Deutschlands bester Tennisprofi Alexander Zverev hat nach einer beeindruckenden Vorstellung erstmals das Finale eines ATP-Masters erreicht. Der 20 Jahre alte Hamburger setzte sich in Rom gegen den US-Amerikaner John Isner mit 6:4, 6:7 (5:7) und 6:1 durch. Zverev wird damit am Montag in der neuen Weltrangliste mindestens von Platz 17 auf 14 klettern. So hoch war er noch nie platziert. Bei einem Triumph würde er als Zehnter sogar erstmals in die Top-10 einziehen.

"Ich schaue nicht auf Statistiken wie die, wer als jüngster Spieler ein Masters-Titel geholt hat. Ich versuche, Match für Match zu spielen und mich zu entwickeln", sagte Zverev.

Zverev jüngster Finalist seit Djokovic

Im Endspiel des Turniers der zweithöchsten Kategorie trifft er am Sonntag auf den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic. Der Serbe ließ Nadal-Bezwinger Dominic Thiem aus Österreich keine Chance und gewann mit 6:1, 6:0.

Djokovic hatte am Sonnabend zunächst sein am Vortag abgebrochenes Spiel gegen Juan Martin del Potro aus Argentinien beenden müssen. Er gewann 6:1, 6:4.

Zverev ist der jüngste Masters-Finalist seit Djokovic 2007, der damals als 19-Jähriger auch das Turnier gewann. Letzter Deutscher, der in einen Masters-Endspiel stand, war Nicolas Kiefer, der 2008 in Toronto Rafael Nadal (Spanien) unterlegen war.

Frühes Break im entscheidenden Satz

Gegen Isner gab Zverev im ersten Satz bei eigenem Aufschlag lediglich zwei Punkte ab und verwandelte den ersten Satzball. Nach einem Duell ohne Breaks ging es in Durchgang zwei in den Tiebreak, in dem Isner bei einer 5:0-Führung schon wie der sichere Sieger aussah. Doch Zverev kämpfte sich auf 5:6 heran, ehe der Amerikaner bei eigenem Aufschlag doch den ersten Satzball nutzte.

Im entscheidenden dritten Satz gelang Zverev das frühe Break zum 2:0, als er einen wuchtigen Rückhand-Return knapp an die Linie setzte. Zverev zeigte die Faust und pushte sich nach vorn. Mit dem Aufwind im Rücken trieb er seinen Gegner in Grundlinienduellen über den Platz, strotzte auch weiter vor Selbstbewusstsein und Entschlossenheit.

Zverev bislang immer nur im Viertelfinale

Bei einer 3:1-Führung ließ er sich auch von drei Breakpunkten Isners nicht aus dem Konzept bringen, wehrte diese ab und machte schließlich das 4:1. Als er seinem Gegner anschließend zum zweiten Mal das Service abnahm, war die Partie entschieden. Zverev verwandelte nach 1:57 Stunden seinen dritten Matchball.

Sein bislang bestes Masters-Resultat war das Erreichen der Viertelfinals von Miami Ende März und Madrid in der vergangenen Woche. Vor knapp zwei Wochen hatte er zudem das Sandplatzturnier in München gewonnen.