Köln.

Dank des erneuten Einzugs ins WM-Viertelfinale springt Deutschlands Eishockey-Nationalteam in der Weltrangliste von Rang zehn auf acht. Die vor dem Heimturnier noch vor der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) platzierten Teams der Slowakei und Weißrusslands verpassten den Einzug in die K.-o.-Runde und verlieren daher Punkte. Die Weltranglistenposition hat Einfluss auf die Gruppeneinteilung und den Spielplan bei Weltmeisterschaften sowie die Olympia-Qualifikation. Sollte das DEB-Team, dass sich beim 1:2 (0:1, 0:1, 1:0) gegen Weltmeister Kanada wacker geschlagen hatte, die Position unter den Top-acht-Nationen bis 2020 halten, wäre es bei Olympia 2022 in Peking automatisch dabei. Für die Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang hatte sich Bundestrainer Marco Sturm mit seinem Team in einem Ausscheidungsturnier qualifizieren müssen. Die unter Vorgänger Pat Cortina bis auf Rang 13 abgerutschten Deutschen hatten die Qualifikation für Sotschi 2014 verpasst.

Mit Sturm ist das Selbstvertrauen zurück. Der Trainerneuling spricht nicht wie mancher Vorgänger davon, bloß nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen. Nahezu perfekt passt er damit zu Franz Reindls ambitionierten Zielen. Der DEB-Chef will das deutsche Eishockey bis 2026 so weit voranbringen, dass die Auswahl bei den großen Turnieren um Medaillen mitspielt.

Sturms Vertrag läuft bis nach der Weltmeisterschaft 2018 in Dänemark, soll aber im Herbst vorzeitig verlängert werden. „Er ist einfach ein Top-Bundestrainer, der seine Spuren hinterlässt und überall gut ankommt“, lobt Reindl. Zweimal nacheinander führte der ehemalige NHL-Star den Außenseiter bis ins Viertelfinale, auch das Comeback auf der Olympiabühne bei den Winterspielen 2018 spricht für ihn.